Woche 17.02. - 23.02. - Don't stop

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Woche 17.02. - 23.02.

Motorrad-Reisen > Südamerika 2023 > Berichte
Berichte
Datum: 23. Februar 2023 Ort:  Quito   Kilometer: 199 Land: Ecuador
Der Hunger konnte gestern Abend gut gestillt werden. Allerdings kam noch die Hiobsbotschaft, dass Andreas seinen grossen linken Zeh gebrochen hat und die Reise abbrechen muss. Scheiss und nochmals Scheisse. Eine kleine Unachtsamkeit beim Aufsteigen am Border und er fiel mit seinem Fuss genau unter den Zylinder seiner GS. Er brach den Zeh obwohl er gepanzerte Motocrossstiefel anhatte. Nun, es ist jetzt so und wir können daran nichts ändern. Gestern ging es um 21.30 Uhr ins Bett. Alle waren müde von der gestrigen Fahrt. Heute Morgen gab es ab 8 Uhr das Frühstück und gegen 9 Uhr sind wir dann zu Viert losgefahren. Unser erstes Ziel war der Mittelpunkt der Erde, also der Äquator. Wir mussten etwa 150 Kilometer bis zum besagten Punkt fahren. Die Fahrt war einfach herrlich bei bedecktem Himmel und gut eingepackt hielt man die Kälte von rund 13 Grad problemlos aus. Es ist wie in Kolumbien einfach alles grün und die Blumen wachsen auch noch auf über 3000 Meter über Meer. Irgendwo machten wir einen Zwischenhalt und nahmen einen Kaffee und dann konnte es weitergehen. Der Verkehr war moderat und man konnte meist recht schön Gas geben. Die Kurven waren wirklich himmlisch. Es wurde auch wieder etwas wärmer und  mussten sagen, dass wir die Regenanzüge nicht gebraucht hätten. Hätten wir sie nicht angehabt, hätte es sicher geregnet. Die Fahrt zum Mitad de Mondo wurde dann von einem grösseren Stau jäh unterbrochen. Wir zwängten unsere Bikes durch die Kolonnen mit Trucks und Autos bis wir wieder freie Bahn hatten. Kurze Zeit später waren wir bei diesem Monument des Äquators. Natürlich eine Touri-Station. Wir konnten unsere Bikes gut und überwacht parkieren. Dann stellten wir uns beim Kassenhaus an und bezahlten den Eintritt. Nach einem kurzen Spaziergang standen wir dann von diesem Monument. Es hatte recht viele Touris, die das gleich vorhatten wie wir. Nach ein paar Fotos suchten wir ein schattiges Plätzchen wo wir einen Espresso und ein Mineral tranken. Peter und Ich verabschiedeten uns dann von den Anderen, denn diese mussten noch in eine BMW-Werkstatt und Service etc. zu machen. Alleine nahmen wir die restlichen 50 Kilometer unter die Räder und kamen wohlbehalten im Hotel an. Das Hotel liegt etwa 30 Kilometer vor Quito. Wir werden Morgen einen Bus für alle bestellen und zusammen nach Quito fahren. Natürlich fehlte heute das Ankunftsbier nicht. Einer von unserer Truppe lag bereits schon im Liegestuhl am Pool und genoss die Sonne. Wir werden heute Abend hier im Hotel etwas essen. Das Hotel macht einen sehr schönen Eindruck und das Internet ist auch recht flott. Was will man mehr. Morgen ist der erste Bikefreier Tag. Den haben wir uns redlich verdient. Die dreckige Wäsche haben wir auch abgegeben und bekommen sie Morgen um 11 Uhr wieder zurück. Dann sind wir auch wieder sauber unterwegs. Von der Stadtbesichtigung und mehr dann im morgigen Bericht.

Datum: 22. Februar 2023 Ort:  Ibarra   Kilometer: 226 Land: Ecuador
 
Heute sind wir nach dem Frühstück recht zackig losgefahren. Um 8.30 Uhr war das Briefing mit Domenico und er instruierte uns betreffend dem Border von Kolumbien nach Ecuador. Peter und ich fuhren alleine los. Wir entschlossen uns, ohne Regenanzug loszufahren. Die Anderen zogen sich dem Wetter entsprechend an. Nach ein paar Kilometern bereuten wir es schon und mussten auch über unseren Schatten springen und das Regenzeugs anziehen. Eigentlich ist man schon doof. Wenn man schon ein Regenanzug dabei hat, soll man den ja auch gebrauchen. Das taten wir dann auch. Das Wetter war wirklich nicht verheissungsvoll. Dicker Nebel behinderte die Sicht und dazu kam dann auch noch der Regen. Ab und zu waren wir im Blindflug und passten unsere Geschwindigkeit dementsprechend an. Nach etwa 130 Kilometer kamen wir dann am Border an und dort trafen wir auch der Rest der Truppe. Alle watschelten erstmals zur Immigration von Kolumbien um uns dort abzumelden. Dann ging es weiter zur Aduana. Dort mussten wir unsere Bikes abmelden. Als das geschafft war konnten wir mit den Bikes zum Border von Ecuador fahren. Dort das gleiche Spiel. Erst zur Immigration und dann zur Aduana. Die Immigration ging recht flott aber wie immer,das Einführen der Bikes braucht einfach Zeit. Die ganze Truppe belagerte die Aduana. Es hiess ab jetzt einfach warten und nochmals warten. Endlich wurde mein Name ausgerufen und ich konnte endlich an den Schalter. Dort musste ich E-Mail und Telefonnummer angeben. Nach einer gefühlten Stunde machte sich der nette Beamte auf zu meinem Bike und fotografierte auch noch das Bike von hinten, von vorne und von der Seite. Zum Schluss fotografierte er auch noch die Chassie-Nummer. Dann wieder zurück an den Schalter und endlich durfte ich die Papiere meines Bikes in Empfang nehmen. Gleich nach mir kam Peter dran. Auch bei Ihm ging das Prozedere ellenlang. Inzwischen hatte es aufgehört zu regnen und ab und zu blinzelte die Sonne durch dicke Wolkendecke. Wir beschlossen, die restlichen Kilometer ebenfalls wieder alleine zu bewältigen, denn die Anderen müssen ja noch weiter das gleiche Prozedere mitmachen und dass kann noch dauern. Wir schwangen uns in die Sättel und donnerten los. Es war wirklich kalt und wir bewegten uns auf 3300 Meter über Meer. Die Temperaturanzeige gab noch 11 Grad an. Zwischenhinein spritzelte immer wieder und ich wärweiste, ob ich den Regenanzug anziehen soll. Irgendwann überholten wir das Deutsche Pärchen, welche auch vor uns fertig waren und von da an waren wir jetzt die vordersten. Rückblickend war der Border recht zügig fertig. Ich schätze so etwa 3 Stunden hat es gedauert. Peter haderte immer wieder am Aduana-Schalter. Er konnte nicht verstehen dass das so lange dauert und dass man doch viel mehr Leute anstellen sollte um für solche Situationen bereit zu sein. Ich sagte ihm, dass er einfach Geduld haben muss denn wir wollen etwas von Ihnen und nicht sie von uns. Die Fahrt ab dem Border war wirklich wunderschön. Die Strassen machten perfekte Kurven und die Qualität ist einfach genial. Wir machten noch einen kleinen Zwischenstopp und kauften uns eine Frucht, die wir noch nie gesehen haben. Peter war mit einem Sackmesser super ausgerüstet und schnitt uns die Frucht in Stücke. Keine Ahnung wie das Ding hiess, aber gut war sie. Kurz darauf vor Ibarra noch tanken und das Hotel auf Google eingeben und schon konnten wir uns dem Rest der Strecke widmen. Plötzlich zeigte uns das Navi, dass wir von der Hauptstrasse wegmüssen und etwa 6 Kilometer auf Kopfsteinpflaster der üblen Sorte wieder den Hügel hochfahren. Erst glaubte ich, dass ich hier total falsch bin, doch Domenico sagte beim Briefing, dass wir ausserhalb von Ibarra übernachten werden. Plötzlich sahen wir das Schild des Hotels und wussten jetzt, dass wir doch richtig sind. Nach dem gestrigen Stress mit der Umfahrung ist jetzt dass gerade wieder dass Sahnehäubchen. Nun ja, wir sind dann dort oben gut angekommen und waren überrascht, dass hier im nirgendwo so ein Hotel überhaupt überleben kann. Mit Swimmingpool usw. und die Zimmer haben eine geniale Aussicht. Leider macht auch hier der Nebel uns einen Strich durch die Rechnung. Im Moment ist es einfach zu und man kann nichts sehen. Der Hotelier hat uns bei der Begrüssung gesagt, dass hier etwas weiter oben auch ein Schweizer lebt und kaum hat er das gesagt stand auch schon Jo Giger aus Kaltbrunn neben uns. Natürlich mal erst ein hallihallo. Von wo, wie und was. Wir machten eine Viertelstunde später ab und tranken noch zwei Bier mit Ihm. Er hatte uns natürlich viel zu erzählen und wir hörten ihm aufmerksam zu. Allmählich kamen immer wieder kleine Grüppchen unserer Truppe an bis zu Letzt auch Domenico ankam. Er teilte uns mit, dass beim abfahren am Border Andreas Wieser mit dem Bike im stehen umgefallen ist und der Zylinder auf sein Bein getroffen ist. Er konnte nicht mehr fahren und unser Besenmann Erik nahm Ihn in seinem Auto mit und das Bike stellten sie auf den Anhänger. Wir haben jetzt vernommen, dass Erik ihn in ein Spital gefahren hat. Ein anderes Update haben wir im Moment nicht und hoffen, dass es nur eine Blessur und nichts gebrochen ist. Um 20 Uhr gibt es Nachtessen. Auf jeden Fall ist bei mir der Hunger gross. Mal schauen was es gibt. Mehr darüber dann Morgen.

Datum: 21. Februar 2023 Ort:  Pasto   Kilometer: 376 Land: Kolumbien
Zuerst noch zu gestern Abend. Plötzlich um 18 Uhr kam von Domenico eine Information, dass wir ausserordentlich zusammen kommen müssen. Wir haben uns dann alle in der Bar getroffen und dann kam von Ihm die Nachricht, dass die Strecke nach Pasto gesperrt sei. Es gäbe aber eine Ausweichmöglichkeit und die würde für den leichten Verkehr ab 11 Uhr gesperrt und ab dann nur noch Trucks fahren dürfen. Die Sperrung erfolgte, da eine Schlammlawine die Strasse unpassierbar gemacht hat. Dazu kommt noch, dass nur heute die Strasse geöffnet sei in unserer Richtung. Am nächsten Tag wäre die Gegenrichtung dran usw. Da wir etwa  4 Stunden rechnen mussten bis zum besagten Ausweichabzweiger, mussten wir heute Morgen um 5 Uhr aufstehen und die Motorräder packen. Um 5.45 Uhr gab es ein Frühstück, welches wir nur mit ein paar Früchten vollzogen. Der Kaffee hat natürlich nicht gefehlt. Peter und Ich haben abgemacht, dass wir alleine losziehen werden. Um 6 Uhr fuhren wir los und wir hatten sage und schreibe 1,5 Stunden bis wir nur die Stadt Cali verlassen konnten. Endlich konnten wir etwas Gas geben. Und fuhren bis auf eine kleine Pause durch bis zum besagten Abzweiger. Der kündigte sich schon einige Kilometer vorher an. Es hatte einen Truck am andern und wir fuhren einfach auf der linken Seite daran vorbei. Etwa 3 Mal mussten wir uns in die Truck-Kolonne reinquetschen, damit der Gegenverkehr an uns vorbei ziehen konnte. Als wieder so ein Manöver anstand, fuhren unser Guide und seine Mitfahrer an uns vorbei und wir zogen es vor, mit Ihnen weiterzufahren. Das war eine gute Entscheidung. Wieder ging es mit Domenico an den Trucks vorbei und endlich kam der Abzweiger, wo die Truckskolonne ihren Anfang hatte. Wir durften mit unseren Motorrädern passieren und dann kam der Alptraum. Eine mit Lehmschicht überzogene Strasse führte uns auf 15 Kilometer durch teilweise dschungelähnliche Gebiete. Teilweise versanken wir im Schlamm und wir mussten unsere Füsse direkt in den Matsch stellen. Mal ging es hoch und dann wieder runter. Die Fahrgeschwindigkeit lag so um die 10 – 15 Stundenkilometern. Auch die Einheimischen mussten mit Ihren Bikes dort durch. Allerdings waren Ihre Bikes viel leichter als unsere. Ich habe Blut geschwitzt und die Anderen auch, aber alle kamen ohne Umfaller durch. Als wir das Ende dieser Scheissstrasse endlich erreichten, machten wir sofort Halt und assen dort erstmal etwas. Wir gratulierten uns gegenseitig für das Bestehen dieser Prüfung. Anschliessend ging es bei recht schönem Wetter weiter. Diesmal waren wir wieder unser bestehendes Trio aus Michael, Peter und Ich und spulten die restlichen 200 Kilometer ab. Wir wunderten uns, dass fast keine Lastwagen in dieser Richtung unterwegs waren. Doch mussten wir erkennen, dass die Lastwagen ja in unserer Richtung oben bis 11 Uhr gestoppt wurden. Wir genossen die Weiterfahrt mit fast keinem nennenswerten Verkehr. Um 17 Uhr sind wir dann in Pasto eingefahren und haben unser Hotel auf anhieb gefunden. 11 Stunden unterwegs ohne Autobahn und mit dieser schweren Strecke dazwischen, haben uns recht müde werden lassen. Jetzt geht es irgendwo noch zum Nachtessen und dann ab in die Heija. Ich hoffe, dass heute die Hiobsbotschaften ausbleiben und wir Geruhsam an die Grenze zu Ecuador fahren können. Mehr dann im nächsten Bericht.

Datum: 20. Februar 2023 Ort:  Cali   Kilometer: 306 Land: Kolumbien
Heute Morgen fuhren wir nach dem Briefing um 8.30 Uhr ab. Wir hatten uns entschlossen, mit unserem Tourguide zu fahren. Andere haben sich rausgenommen und sind auf eigene Faust losgefahren. Wir fuhren an Kaffeeplantagen vorbei und machten noch einen kleinen Aussichtspunkt, der wirklich schön war. Das Wetter verhiess eigentlich nichts Gutes. Deshalb zogen wir bei leichtem Regen unsere Kombis an. Beim ersten Halt mussten wir aber uns wieder davon trennen, denn es regnete nicht mehr und die Wärme tat ihr seiniges dazu. Bald schon kam der Ort wo wir mittagsrast machten. Die, die auf eigene Faust losfuhren hatten bereits das Mittagessen gehabt und sind gleich nach unserer Ankunft wieder abgefahren. Peter und Ich wollten kein Mittagessen, denn das Frühstück war heute Morgen sehr üppig. Peter machte dann den Vorschlag, dass wir doch auch alleine nach Cali fahren können, denn bis die Anderen ihr Mittagessen gehabt haben dauert dass relativ lange. So verabschiedeten wir uns von der Gruppe und fuhren alleine los. Das hat riesen Spass gemacht. Nicht mehr auf andere schauen und im Zweiergespann muss man nicht mehr gross schauen. Ich bin voraus und Peter hinten nach. Wir fuhren wie die verrückten und genossen unsere Freiheit. Mensch war das schön. Etwa 50 Kilometer vor Cali machten wir einen kurzen Stopp. Peter schmierte seine Kette und wir tranken zusammen ein Mineral. Nach einer guten halben Stunde waren wir in Cali und gingen gleich nochmals auftanken, damit wir für Morgen bereit sind. Nach dem Tanken machte ich mein Google-Maps auf und gab das Hotel ein, welches uns problemlos zu unserem heutigen Hotel brachte. Unterwegs sahen wir grosse Trucker, welche von den Feldern das Zuckerrohr führte. Wir sind an sehr grossen Feldern vorbei gefahren. Peter hat nicht gewusst, was das ist und ich erklärte ihm dann das. Auf der Schnellstrasse sind wir links und dann wieder rechts vorbei gedonnert und haben alle stehen lassen. Wenn ein Polizeiauto auf der Strecke war, nahmen wir das Gas weg und sind ordnungsgemäss an Ihnen vorbei passiert. Alles in allem ein schöner Tag gewesen. Heute werden wir noch etwas essen gehen und schauen dann wies Morgen weitergeht. Wie es war dann im morgigen Bericht.

Datum: 19. Februar 2023 Ort:  Manizales   Kilometer: 208 Land: Kolumbien
Heute ging es um 13 Uhr los in Richtung Manizales. Natürlich erst nach einem späten Frühstück und ein wenig Erholung im Hotel. Es wurde noch umgepackt, damit man nicht immer unnötiges Gepäck aufs Zimmer schleppen muss. Gestern habe ich noch vergessen zu schreiben dass wir fast auf 2800 Meter über Meer waren. Heute gings auf rund 1400 Meter über Meer los und dann runter bis auf 500 und zu guter letzt in Manizales auf 2150 Meter über Meer. Eigentlich haben wir gedacht, dass die Fahrt ganz easy sein wird, doch wurde überall gebaut und umgeleitet. Die Temperaturen waren auch heute wieder nicht ohne. Höchsttemperatur hatten wir bei 38 Grad und in Manizales waren es dann nur noch 18 Grad. Die Umleitung hatte es wirklich in sich. Es ging immer wieder hoch und runter und irgendwann kamen wir in ein Dorf hinein, welches auf die Bergspitze gebaut wurde. Die Strasse war so steil, dass es einem angst und bange wurde. Ganz zuoberst hatte es einen Dorfplatz gespickt mit x Leuten und gleich nach dem Dorfplatz ging es wieder runter im gleichen Stiel. Unterwegs haben wir noch Eric getroffen. Er ist unser Besenmann mit seinem Anhänger. Er sagte uns, dass wir an einen schönen Aussichtspunkt kommen werden und er dort oben auf uns warten werde. Es waren dann noch etwa 20 Kilometer bis wir an diesen besagten Punkt gekommen sind. Übrigens waren wir nur zu dritt unterwegs. Die Gruppe hat sich individuell aufgeteilt. Die einen gingen Off-Road, die Anderen alleine usw. Unser Grüppchen bestand aus Peter, Michael und mir. Nach nochmals gut 20 Kilometer, kam dann die Schnellstrasse und wir konnten richtig Gas geben. Diese Schnellstrasse wurde immer wieder abrupt mit Bauarbeiten unterbochen. Das hiess dann, wenn man Pech hat, dass du eine halbe Stunde warten musste. Das erste Mal standen wir auch in der Kolonne und warteten bis das Zeichen wieder auf Grün gestellt wurde. Bei den nächsten Malen standen wir nicht sondern fuhren wie die einheimischen Roller und Töff-Fahrer einfach durch und schlängelten uns am Gegenverkehr vorbei. Natürlich ist da sehr Vorsicht geboten. Dass ging dann doch ein bisschen flotter. Das Wetter war wirklich Schwühlheiss und die Schweissporen sprudelten nur so. Etwa 60 Kilometer vor Manizales traffen wir noch Domenico, unser Tour-Guide. Er war mit dem Pärchen aus Srilanka unterwegs. Sie hatten ihre Bikes vor ein Restaurant abgestellt und wir beschlossen, auch noch schnell dort einzukehren. Zusammen fuhren wir dann mit insgesamt 5 Bikes nach Manizales ins Hotel. 10 Kilometer vor dieser Stadt fing es an zu Regnen wie aus Kübeln und wir waren gezwungen unsere Regenanzüge auszupacken. Halbnass kamen wir dann im Hotel an und bezogen sofort unsere Zimmer. Wir hatten heute ein Edelweiss-Nachtessen. Das wurde bezahlt vom Tourguide. Es gab Fisch, Pollo oder Beef. Jeder konnte nehmen was er wollte. Dazu ein bisschen Wein, Bier usw. Morgen haben wir das Briefing wieder um 8.30 Uhr. Abfahrt ist dann um 9 Uhr. Mal schauen was das Wetter macht. Auf alle Fälle müssen wir uns ab jetzt wärmer anziehen. Mehr dann wieder Morgen.

Datum: 18. Februar 2023 Ort:  Medellin   Kilometer: 398 Land: Kolumbien
Gestern Abend war natürlich noch kurz ein bisschen Gesprächsbedarf wegen der Gruppenfahrt durch Cartagena präsent. Unser Dreier-Gespann hat sich zum Nachtessen im obersten Stock des Hotels auf der Terrasse getroffen. Bald schon kamen einige unserer Truppe auch noch hinzu und wir diskutierten, wie wir das künftig besser machen können. Das Essen war gut und langsam werden wir auch untereinander warm, denn wir kannten uns ja überhaupt nicht. Bald schon ging es zu Bett, den heute soll ja ein strenger Tag werden. Der war streng! Bereits um 6 Uhr bin ich aufgestanden und um 6.30 Uhr trafen wir uns zum Frühstück. Nach dem Frühstück hiess es dann umziehen und bereit machen, denn Abfahrt ist um 8 Uhr. Um 7.30 Uhr war dann noch das Briefing für den heutigen Tag und ebenfalls wurde der Gruppe von Domenico nochmals ins Gewissen geredet, dass in der Gruppe nicht überholt wird. Er kann alleine nicht 13 Motorräder kontrollieren und jeder auf seinen Nachfolger acht geben muss. Eigentlich das Normalste der Welt. Mit viel Skepsis begannen wir die Fahrt und siehe da. Plötzlich klappt alles wie am Schnürchen. Wir hatten heute fast 400 Kilometer auf dem Tacho und zwar schwere Kilometer mit x Überholungen. Anfangs war es noch sehr warm auf den ersten 100 Kilometern so um 31 Grad. Dann ging es in den Anfang der Anden auf etwa 1000 Meter hoch. Die Strasse schlängelte sich unaufhörlich immer weiter nach oben. Die Lastwagen kämpften sich ebenfalls so mit 10 – 20 Stundenkilometern voran. Dass war dann auch zum grossen Teil die Herausforderung, dass die Gruppe zusammen blieb, denn man war ständig am Überholen. Wir hatten heute einen Tagesdurchschnitt von 56 Stundenkilometer und waren insgesamt 11 Stunden bis Medellin unterwegs. Natürlich mit Pausen. Die reine Fahrzeit betrug ziemlich genau 8 Stunden. Um 19 Uhr kamen wir in Medellin an. Die Einfahrt in die Stadt war wirklich tricki, denn es war bereits dunkel und der Verkehr mörderisch. Dass die Gruppe mit 13 Bikes überhaupt zusammen blieb, war deren eigener Disziplin zu verdanken. Ein Lob an die Truppe und ein dickes Lob an unseren Tour-Guide für seine umsichtige Fahrweise. Wir hatten am ersten Tag einfach mal einen schlechten Start und wenn es weiterhin so bleiben wird, freue ich mich auf spannende Fahrten. Am Abend sind wir alle, wirklich alle auf den Stümpen gewesen. Um 20 Uhr haben wir uns in der Lobby getroffen und sind zu siebt etwas essen gegangen. Um 22.30 Uhr war Lichterlöschen angesagt. Diesen Bericht habe ich erst am 19. Geschrieben, denn ich hatte nicht mehr den Saft noch einige Zeilen zu schreiben. Ein genialer Tag ist zu Ende gegangen. Morgen haben wir nur eine Halbtagesfahrt. Start ist 13 Uhr. Mehr dazu im nächsten Bericht.

Datum: 17. Februar 2023 Ort:  Monteria   Kilometer: 264 Land: Kolumbien
Heute hiess es früh aufzustehen. Bei mir klingelte der Wecker um 6.30 Uhr. Um 7 Uhr sind Peter und ich zum Frühstück. Der Check-Out im Hotel verlief recht harzig. Doch als wir das auch geschafft hatten machten wir unsere Bikes fertig. Vor der Abfahrt kam noch das Briefing von Domenico. Er zeigte uns auf der Karte wo und wie wir nach Monteria fahren. Nun war der Start. Es ist immer sehr mühsam aus einer Stadt herauszufahren. Da wir eine relativ grosse Truppe sind, kam es wirklich darauf an, dass jeder auf seinen Hintermann schaut. Das hat heute leider gar nicht gehauen. Da gibt es welche, die finden es amüsant zu zeigen, wie sie im dichten Verkehr sich durch die Kolonnen hindurchschlängeln können ohne Rücksicht auf die ganze Gruppe und es kam wie es kommen musste, da wir als letzte in der Gruppe waren, dass wir den Anschluss verloren. Michael war auch ein leidtragender. Schlussendlich mussten wir anhalten und uns neu orientieren. Wir sagten uns, dass wir nun auf uns alleine gestellt sind und folgten unserem GPS. So kamen wir etwa nach zwei Stunden aus Cartagena hinaus. Wir machten drei Stopps für die 264 Kilometer. Es war mörderisch heiss. Uns tropfte das Wasser nur so hinunter. Ich fuhr immer voraus, Peter nahm die Mitte und Michael machte den Schluss. Beim ersten Halt mussten wir sofort unseren Getränke-Haushalt auffüllen, damit wir auch mal ohne Restaurant anhalten konnten. Der Verkehr über Land war recht entspannt. Das Hotel in Monteria fanden wir auf Anhieb. Um ca. 16.15 Uhr kamen wir dort schweissgebadet an. Peter sagte, dass er seines Lebtags noch nie so geschwitzt habe. Jetzt hiess es sofort unter die Dusche und abkühlen. Doch davor liessen wir es uns nicht nehmen ein kühles Bierchen im Hotel-Restaurant zu genehmigen. Wir waren die Ersten die im Hotel angekommen sind. Etwa eine Stunde später kamen dann die Anderen der Truppe. Ich liess es mir nicht nehmen, Domenico, unseren Tourenleiter zu kontaktieren und Ihm unseren Missmut mitzuteilen. Er entschuldigt sich und versprach Besserung. Nun lassen wir es dabei sein und hoffen, dass es morgen klappt. Heute Abend haben unser Dreier-Gespann abgemacht, dass wir im Hotel-Restaurant etwas essen werden. Morgen soll es bereits um 8 Uhr losgehen. Das heisst für uns recht früh aufzustehen. Mehr dann wieder im nächsten Bericht.
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