Panama
Bericht
Datum: 16.07.12
Ort: Herrera
Morgens um 6 Uhr schon wach!! Nach der Dusche auf Skype und mit Nani und Melanie gesprochen. Alles OK. Melanie hat in Madrid auf dem Rückflug 2 Mal das Flugzeug wieder verlassen müssen, da ein Defekt war und ist dadurch in Zürich mit 4 Stunden Verspätung gelandet. Wenigstens ist sie gut wieder zuhause angekommen. Nach dem obligaten Kaffee am Morgen ging's wieder ans einpacken und den Töff beladen. Um 8 Uhr bin ich Richtung Border zu Panama gefahren und so um 8.45 Uhr dort angekommen.
Nachfolgend schreibe ich mal zu "Papier" wie das so an der Grenze abläuft:
Wenn man an die Grenze kommt, gibt es gar keine Kontrolle und man könnte einfach durchfahren und aus Costa Rica ausreisen. Man hat dann aber das Problem, dass man in Panama nicht einreisen kann, da der Ausreisestempel von Costa Rica im Pass nicht vorhanden ist. So muss man also erst mal die Immigration suchen und zwar die für die Ausreise. Ich stellte mich in die Reihe. Es waren etwa 20 Personen vor mir und so nach 20 -25 Minuten kam ich dann dran. Ich streckte meinen Pass in das Guckloch und 10 Sekunden später wieder mit einem Formular zurück mit der Auflage, dass ich dieses erst ausfüllen muss. Ok, ich habe natürlich keinen Kugelschreiber bei mir und die Beamtin gibt mir partout Ihren nicht. Es bleibt mir nichts anderes übrig als zum Töff zu laufen und dort meinen holen. Nach 10 Minuten habe ich das Formular ausgefüllt und jetzt geht's wieder Schlange stehen. Nach einer Viertelstunde war die "nette" Dame zufrieden und ich bekam meinen Ausreise-Stempel. Gut, erste Hürde geschafft. Jetzt kommt die Zweite. Der Töff muss ausgeführt werden. Ich suche und frage mich herum, wo der Aduna (Zoll) ist. Als ich Ihn fand musste ich feststellen, dass ich nicht der Einzige war. Also wieder anstehen. Das Anstehen war gar keine so grosse Busse, denn dieses Büro war klimatisiert. Im Gegensatz zu draussen mit weit über 30 Grad ist dies direkt eine Wohltat. Nach so 10 Minuten durfte ich mein Pass und mein Töff-Permit abgeben und bekam beides gestempelt wieder zurück, nachdem alle Daten im Computer erfasst wurden. Für den Grenzaustritt hatte ich rund eine Stunde. Ich schwang mich auf den Töff und fuhr die etwa 300 Meter zum Panama-Border. Ich stellte den Töff "pätsch" vor dem recht stattlichen Gebäude ab. Jetzt kommt die dritte Hürde. Immigration aufsuchen für die Einreise nach Panama. Natürlich bin ich auch da nicht der Einzige und stelle mich in die Reihe. Obwohl etwa 50 Personen da standen ging es recht zügig voran, denn es waren 2 Schalter geöffnet. Nach so einer Viertelstunde kam ich dann dran. Pass abgeben und ein kurzes Interview nach wie, was und wo und am Schluss wurde auch noch ein Föteli von mir gemacht, und ich bekam das Visum für 30 Tage. Das reicht vollkommen. Jetzt geht's zur vierten Hürde. Den Töff temporär importieren. Nach meinen Unterlagen muss ich zuerst eine Panama-Haftpflichtversicherung machen, bevor ich zum Zoll gehen kann. Also suche ich auf dem Gelände des Grenzübertrittes eine Versicherung und fand sie auch. Ich musste dort wieder meinen Pass abgeben und den Fahrzeugausweis natürlich auch. Nach etwa 20 Minuten und um 15 Dollar ärmer hatte ich die Versicherungspolice in meiner Hand. Nun geht's ab in den Copy-Shop. Ich muss dort von meinem Pass und dem Visumstempel sowie die Versicherungspolice und den Fahrzeugausweis kopieren. Mit den Originalen und den Kopien geht's zur Polizei. Dort muss ich mittels Stempel meine Versicherungspolice beglaubigen lassen. Natürlich ist das nicht nebenan sondern 2 Stockwerke weiter oben. Man muss alles fragen und ich muss das fast mit Händen und Füssen tun. Auf alle Fälle ging das superflott. Er nahm den Wisch und haute seinen Stempel auf die Kopie und das Original, ohne diese recht anzuschauen. Jetzt bin ich bereit für den Zoll. Wo ist der Zoll? Auch da musste ich mich durchfragen aber am Schluss habe ich auch den gefunden. Wie gehabt. Ich bin nicht der Einzige!! Wieder anstehen und diesmal sicher eine halbe Stunde und die Ausstellung des Permits geht nochmals eine Viertelstunde. Bis die alle Daten für den Töff im PC eingegeben haben!! Sie wollten auch noch wissen wie ich Panama verlassen werde. Mit dem Flugzeug habe ich gesagt. Wie der Flughafen den heisse. Das weiss ich doch noch nicht, denn ich muss das ja auch erst noch abklären. Ich habe dann gesagt sie sollen Panama International Airport eingeben. Nun endlich habe ich mein Permit für Panama in den Händen. Jetzt geht's weiter. Ein Zollbeamter kommt mit mir zu meinem Töff und überprüft meine AI-Nummer und gleicht die Fahrzeugnummer mit seinen Unterlagen ab. Anschliessend darf ich auch noch meine beiden Seitenkoffer auspacken, denn ich glaube er möchte wissen was Töfffahrer so in den Koffern haben!!! Nach flüchtiger Durchsicht hat er gesagt, ich könne jetzt wieder einpacken und hielt mir ein Formular hin, wo ich wiederum mein Namen, Geburtstag etc. ausfüllen musste und am Schluss hat er unterschrieben und ich musste es auch. Zu guter letzt kommt noch die Desinfektion des Motorrads. Er weisste mich zu einem Gebäude, wo dann die Räder eingesprüht wurden. Nimmt mich nur wunder für was das Gut sein soll!! Jetzt bin ich fertig! Mir lief der Schweiss bachweise herunter, denn es war eine mörderische scheissverdammte Hitze. Ich schwang mich auf den Bock und fuhr jetzt zum eigentlichen Grenzübertritt. Die verlangten natürlich meinen Pass und das Permit vom Töff. Die AI-Nummer wurde kontrolliert und bekam beides wieder zurück mit der Bemerkung "OK". Jetzt bin ich effektiv in Panama drinnen und habe es jetzt zum zehnten Mal nach drei Stunden geschafft!!
Ich habe auf meinem GPS Panama City eingegeben und irgendwo auf der Strecke suche ich mir dann ein Hotel oder Motel wo ich dann übernachten kann. Ich bin dann bis nach Herrera etwa 300 km gefahren. Die Strassen sind super und wirklich mit der Schweiz vergleichbar. Deshalb kommt man echt gut voran. Man kann sogar viele Strecken mit 100 Std./km fahren. Die Landschaft sieht ähnlich aus wie in Costa Rica. Grün, Grün und nochmals Grün. Etwa 50 km vor meinem Zwischenziel sah ich, dass ich in ein Gewitter hineinfahren werde. Ich fuhr also, bis ich die ersten Tropfen spürte und hielt bei einer Bushaltestelle an um meinen Regenanzug anzuziehen. Es war unglaublich schwül. Ich kam nicht mehr dazu meinen Anzug anzuziehen, denn der Platzregen hatte schon voll eingesetzt. Ich hatte sehr grosses Glück, dass ich an diesem Unterstand anhielt. So konnte ich das Gewitter wenigstens einigermassen trocken unter dem Dach abwarten. Es schüttete etwa eine halbe Stunde unglaublich. Die Autos die vorbeifuhren, fuhren mit eingeschalteter Warnblinkanlage nur noch mit 30 - 40 Std./km, denn das Wasser stand auf der Strasse und ein dicker Nebel legte sich über diese. Wahrscheinlich war die Strasse so heiss, sodass das Wasser auf dieser zu dampfen anfing. Für, mich war an ein Weiterfahren in diesem Regen nicht zu denken. Ich wartete so lange, dass ich sogar auf den Regenanzug verzichten konnte. Ich schwang mich auf den Töff und weiter ging's, aber nicht lange. Nach etwa 10 km war's wieder soweit. Ich hielt wieder bei einer Bushaltestelle und zog nun definitiv den Regenanzug an. Der Regen war diesmal nicht so stark, sodass ich trotzdem fahren konnte. Nach weiteren 10 km war der ganze Spuck vorbei. Alles wieder trocken nur mein Töff und mein Anzug war noch nass. Bis zum besagten Hotel in Herrera habe ich dann den Regenschutz nicht mehr ausgezogen. Das Hotel ist etwa 1 km vor dem Ort an einem recht ruhigen Ort und mein Töff konnte in im Innenhof abstellen, was für mich wichtig ist. Nach einer kurzen Dusche bin ich dann noch in den Ort gelaufen. Es war immer noch eine mörderische Hitze. Es ist ein mittelgrosses Dorf. Vergleichbar mit der Grösse von Appenzell mit einer richtig schönen Kirche. Ich staunte nicht schlecht. So um 18.30 Uhr standen Trauben von Leuten an den Eingängen zu der Kirche. Da muss es etwas gratis geben oder sonst eine Attraktion, war mein Gedanke. Als ich näher hinging musste ich feststellen dass die Kirche rappelvoll war und eine ganz normale Predigt abgehalten wurde. Da dies nicht ganz mein Thema war, suchte ich dann ein Restaurant auf wo ich mich noch verpflegen konnte. Ein Serveza hat natürlich auch nicht gefehlt. Im Anschluss ging's wieder zurück ins Hotel. Im Hotel musste ich feststellen, dass meine Zeit wieder einmal nicht stimmt. Ich habe jetzt nur noch 7 Stunden Differenz zur Schweiz. Nun wird's erst so gegen 19 Uhr dunkel. Morgen werde ich nochmals in den Ort gehen und noch ein paar Föteli schiessen. Anschliessend geht's dann nach Panama City und das wird hoffentlich spannend.
Datum: 17.07.12
Ort: Panama City
Ich bin erst so gegen 8 Uhr aufgestanden. Ich habe gestern noch bis fast 24 Uhr meine Berichte nachgetragen. Da ich heute nur etwa 300 km vor hatte bis Panama City hat das auch wohl drin gelegen. So um 9 Uhr bin ich noch in das Städtchen Herrera hineingefahren, denn ich wollte unbedingt von der Kirche noch ein paar Fotos machen. Anschliessend bin ich dann losgefahren. Es ging recht zügig voran und die Strassen waren mehr als gut. Unterwegs hatte ich etwas Regen. Man sah aber, dass es nur aus einer kleinen Wolke regnet und dass es schnell wieder vorbei ist. Da ich in letzter Zeit immer ohne Jacke fahre und nur ein T-Shirt anhabe pfitzt es bei jedem Regentropfen recht stark auf meinen Armen, denn wenn man mit etwa 100 Sachen unterwegs ist, prallen die Tropfen direkt auf die Haut und das sind dann wie Nadelstiche. Nach 3 -4 km war der ganze Spuck dann wieder vorbei. Als ich langsam gegen Panama City zukam hielt ich etwa 20 km vorher an, denn ich wollte noch die Filmkamera montieren. Auf dem Helm geht es nicht, denn ich muss dazu mein Visier zu machen und bei dieser Hitze, es ist immer um 35 Grad, tue ich mir das nicht an und montiere Sie im Frontbereich des Töffs. Ich war auf einen Parkplatz gleich neben der Hauptstrasse hinausgefahren. Es kam ein älterer Mann auf mich zu und fragte was ich da mache. Ich sagte ich sei Traveler und er meinte nicht mich sondern den Töff und was das für ein Ding (die Filmkamera) sei. Ich erklärte Ihm, dass das einen Film von der Einfahrt nach Panama City geben würde. Er staunte und sagte, dass das ja ganz klein sei. Ich bejahte und sagte, dass das nicht grösser sein muss. Er stellte sich dann vor, dass er Joaquim heisse und er wollte dann meinen Namen wissen, den ich Ihm gerne nannte. Dann kam es wie ein Wasserfall aus Ihm heraus und er erzählte seine ganze Lebensgeschichte. Er sei zwar Panameser, doch hätte er 30 Jahre beim US-Militär gedient und zwar am Kanal. Dann kam ein Kollege von Ihm auf uns zu und der Joaquim verschwand für kurze Zeit und kam mit einer Beige von Kopien wieder zurück und zeigte mir, dass das stimmt dass er beim US-Militär war. Scheinbar ist er unheimlich stolz auf diese Zertifikate. Ich habe dann noch ein Foto von Ihm gemacht, das er gar nicht gerne hatte. Als ich Ihm aber erklärte, dass das für mich Erinnerungsfotos seien, stand er nochmals ganz schön hin und zeigte zudem noch seine Zertifikate in die Kamera. Seine Kollege ist Busfahrer und ich musste mich noch hinter das Steuer setzen und er wollte dazu mit meiner Kamera noch ein Foto machen. Joaquim sagte mir, dass ich nicht nach Panama City hinein fahren muss, wenn ich auf den Tocumen-Flughafen will, sondern ich könne aussenrum fahren. Bis ich Ihm erklärt hatte, dass ich aber nach Panama City will und erst dann an den Tocumen-Flughafen fahre verging halt ein bisschen Zeit. Auf alle Fälle war das eine super schöne Begegnung. Ich versprach Ihm, wenn ich wieder zuhause sei, werde ich Ihm die Fotos zuschicken. Er hat extra seine Adresse auf meine Strassenkarte geschrieben. Ich werde dann das sicher machen. Nach einer guten Stunde Aufenthalt ging's dann nun wirklich los und ich fuhr nach Panama City hinein. Es ist immer spannend in eine grosse Stadt hinein zu fahren. Mein GPS lotste mich in die Altstadt hinein, wo es dann recht mühsam vorwärts ging. Als ich das Ziel erreichte machte ich mich auf an den Tocumen-Flughafen zu fahren. Ich wollte dort ein Hotel suchen, damit ich nahe bei der Cargo-Gesellschaft bin, die ich am anderen Tag besuchen will. Das ging aber dann gründlich in die Hosen. Erstens hat es dort fast keine Hotels. Das eine verlangte 176 Dollar, was ich natürlich nicht zahlen will und das andere verlangte 60 Dollar aber hatte kein Internet. Scheisse, was mach ich jetzt? Ich entschloss mich mein GPS anzufragen und dort hatte es auch noch Motels drauf. Also geh ich halt in ein Motel. Natürlich kam ich voll in den Abendverkehr. Ich hatte für etwa 6 km mehr als eine Stunde. Als ich endlich dort ankam und im Office nach einem freien Zimmer fragte für die Nacht hatte er gesagt, dass er nur eines noch für 2 Stunden frei habe. ?!?! 2 Stunden?!?! Jetzt schaltete es mir, dass ist ein Stunden-Motel!!! Das ist natürlich nicht ganz das was ich suche. Scheisse, was mache ich jetzt? Wieder GPS angefragt und es zeigte mir einfach, dass in Panama City die Hotels sind. Nun, jetzt muss ich halt in den sauren Apfel beissen und fahre halt nochmals in die Stadt. Der Abendverkehr war immer noch in vollem Gange. Ich konnte teilweise von meinem Töff absteigen und einfach warten. 2 Stunden musste ich mich durch den Verkehr quälen, bis ich endlich bei dem Hotel ankam, welches ich eingegeben hatte. Unterwegs hatte ich mir immer gesagt, ich halte irgendwo bei einem Kaufhaus an und kaufe mir etwas zum Trinken. Ich hatte unheimlichen Durst. Mein Mineral, welches ich normaler Weise im Koffer hatte, war schon im Laufe des Morgens alle gewesen. Doch wenn ich aus der Kolonne ausschere, komme ich kaum wieder hinein. So war ich verdammt, aufs Trinken zu verzichten und schön in der Kolonne zu bleiben. Nach der Ankunft im Hotel fragte ich sofort, wo es etwas zum trinken gäbe. Er zeigte auf das kleine Restaurant im hinteren Teil, welches ich sofort aufsuchte. Ich trank 2 Halbliterflaschen Mineral innert 5 Minuten. Ich hatte das Gefühl, ich sei innerlich völlig ausgetrocknet wie ein Schwamm. Das dritte Mineral nahm ich dann aufs Zimmer, welches ich nach dem Duschen auch noch austrank. Dass man so einen Durst haben kann hätte ich kaum gedacht. Es war inzwischen 8 Uhr abends geworden. Der Hunger hat sich dann auch gemeldet und der wurde im benachbarten Steak-House mit einem Filet mignon, und einer Folien-Kartoffel getilgt. Es war schweinegut. Ich habe jetzt im Hotel mal für 2 Tage das Zimmer genommen und muss morgen schauen wie ich an den Flughafen komme. Entweder fahre ich mit dem Töff oder nimm einen Taxi. Ich habe mir diesen Tag ein bisschen anders vorgestellt und vor allem nicht, dass ich 4 Stunden habe um ein Hotel zu finden, welches einen vernünftigen Preis und Internet hat
Datum: 18.07.12
Ort: Panama City
Nach einer schlechten Nacht, ich konnte partout nicht einschlafen, war ich bereits um 6 Uhr wieder wach. Wahrscheinlich beschäftigt mich der Transport nach Kolumbien mehr, als ich wahr haben wollte. Auf jeden Fall bin ich dann aufgestanden und unter die Dusche. Frühstück gibt es erst ab 7 Uhr, deshalb surfte ich noch im Internet herum um über die Transporte noch mehr zu erfahren. Ich habe nichts gefunden ausser dass, was ich bereits wusste. Auch vom besagten Cargo-Unternehmen kam nichts aufs Mail. Sie hat mir eigentlich versprochen, dass sie mich Anfang Woche kontaktieren werde betreffend dem Flug nach Medellín. Ich legte mir einen Plan zurecht wie ich heute vorgehen werde. Mit einem Taxifahrer hatte ich gestern Abend noch gesprochen und der hat gesagt, dass ich auf den alten Airport müsse, denn dort werden alle Cargo-Flüge abgefertigt. Ich machte mit Ihm ab auf 8.30 Uhr. Als ich vors Hotel kam sagte der Taxifahrer, er müsse jetzt noch jemand abholen und er käme erst um 9.30 Uhr zurück, dann würde er für mich zur Verfügung stehen. Dazu bemerkte er, dass vor 9 Uhr die Cargo-Fracht nicht geöffnet sei. OK, dann warte ich halt noch. Er konnte sehr gut englisch und das war mehr sehr recht, damit er mir im 20 km entfernten Cargo-Office behilflich sein konnte. Um Punkt 9.30 Uhr stand ich wieder vor dem Hotel und was sehe ich da, er fährt gerade wieder mit einem Kunden ab. Jetzt platzte mir der Kragen. Ich hielt ein vorbeifahrendes Taxi an und stieg ein. Ich hielt Ihm die Adresse unter die Augen und sagte ich müsse dort hin. Er wusste nicht genau was ich wollte, denn er verstand mehr schlecht als recht englisch. Er rief einen Freund an der englisch konnte und gab mir das Telefon. Er verstand mich dann auf Anhieb und er erklärte dann dem Taxifahrer was ich von Ihm wollte. Auf alle Fälle hat er mich genau ans richtige Ort gebracht, ausser das besagte Unternehmen das fanden wir nicht. Da ich eine Telefonnummer hatte rief der Taxifahrer auf diese an und fragte nach dem genauen Standort und sagte dann auch Aha. Wir standen etwa 100 Meter weit davon entfernt. Im nu standen wir jetzt am richtigen Ort. Es war eine riesige Halle in der die verschiedensten Waren lagerten und integriert war dort ein Office, welches aber von aussen nicht sichtbar war. Ich ging in das Office, in welchem 3 Frauen am Bürotisch arbeiteten. Ich meldet mich, dass mein Name Marcel Killer sei und dass ich Korrespondenz mit einer Frau Levjie gehabt habe. Die besagte Dame stand sofort auf und begrüsste mich. Sie hätte nicht geschrieben, da sie diese und die nächste Woche nicht nach Medellín fliegen würden. Da ging mir der Laden natürlich runter. Ich will doch nicht 2 Wochen in Panama City bleiben. Was für alternativen habe ich, war meine Frage. Sie sagte, dass Sie den Töff am Donnerstag nach Bogota mitnehmen könnten. Im gleichen Satz sagte sie aber auch sofort, dass das ja nicht gehe, denn in Kolumbien sei am Freitag Nationalfeiertag und es werde weder am Freitag noch am Montag darauf gearbeitet. Ich bekäme dann mein Motorrad also frühestens am nächsten Dienstag und das wollte ich natürlich auch wieder nicht. Die einzige Alternative sei, dass ich heute und zwar bis 14 Uhr mein Töff in die Cargohalle bringe, dann würde heute Nacht der Töff nach Bogota geflogen. Ich hatte keine Wahl mehr und musste zusagen. Dass hiess für mich, sofort wieder ins Hotel zurück und mein Gepäck umpacken, damit ich nur das nötigste in meinem Seemannssack, welcher ich ins Flugzeug nehme, drin habe. Langsam wurde es richtig hecktisch. So hatte ich mir diesen Panama City-Tag nicht vorgestellt. Zu allem kam dann auch noch, dass Sie sagte, dass ich in Bogota bis 12 Uhr meinen Töff beim Cargo-Unternehmen abholen muss, ansonsten die "Feiertagsklausel" wieder eintreffen würde. Mit dem Taxifahrer hatte ich auf 13 Uhr abgemacht, dass er mich im Hotel abholt und mich an den Flughafen führt, denn am Cargo-Flughafen warten keine Taxis und irgendwie muss ich ja wieder ins Hotel zurückkommen. Punkt 14 Uhr kamen wir dann dort an. Auf der Fahrt musste ich zu allem Übel auch noch eine kurze Regendusche in Kauf nehmen. Die Übergabe dauerte keine 20 Minuten. Ich musste den Pass, die Fahrzeugpapiere und das Permit abgeben, welche sie für Ihre Unterlagen brauchte. Denn Töff durfte ich auf einer bereits bereitgemachten Palette in der Halle drauf stellen. Er wurde sofort mit Seilen und Bändern auf der Palette fixiert und ich gehe davon aus, dass das hält. Ich musste weder die Batterie abhängen noch fragten sie wie viel Benzin ich im Tank hätte, was mich doch ein wenig erstaunte. Bei uns wird alles penibel abgefragt und gecheckt und hier schreit kein Hahn danach. Ich bezahlte die 1000 Dollar und verabschiedete mich. Sie gab mir noch eine Telefonnummer und die Adresse des Cargo-Unternehmens in Bogota. Sie instruierte mich, dass ich dort anrufen soll, sobald ich in Bogota sei. So erster Teil ist geschafft. Jetzt muss nur noch ich nach Bogota kommen. Ich wies den Taxifahrer an, er soll mich jetzt zum Internationalen Airport bringen, was er natürlich auch machte. Dort bekam ich dann ein Ticket nach Bogota und zwar für den Flug um 5.35 Uhr!!! Zu allem Übel musste ich auch noch ein Rückflug-Ticket kaufen, denn die Kolumbianer lassen niemand rein ohne ein Rückflugticket. Also biss ich auch da in den sauren Apfel und sagte zu. Dadurch, dass ich so früh fliegen muss, hat natürlich auch den Vorteil, dass ich sehr früh in Bogota sein werde und genug Zeit habe, um den Töff herauslösen zu können. Für mich heisst es jetzt, dass ich morgen früh um 3 Aufstehen muss und um 4 Uhr wird mich mein Taxifahrer abholen und auf den Flughafen bringen. Das wird eine kurze Nacht. Ich hoffe nun, dass das alles so klappt und es fällt mir dann ein Stein vom Herzen, wenn ich auf dem Motorrad aus dem Flughafen-Areal in Bogota hinausfahren kann.
Schlussfazit von Panama
Ein Fazit zu ziehen wäre zu vermessen. Ich war nur drei Tage in Panama und kann darum nur meine Eindrücke schildern. Panama ist nebst der Hauptstadt nicht dicht besiedelt und es ist halt auch grün, grün und nochmals grün. Ärmliche Umgebungen so wie in Guatemala und El Salvador und wahrscheinlich auch Honduras konnte ich überhaupt keine ausmachen. Die Strassen sind in einem sehr guten Zustand. Man sagt, dass die Dollars der Amis hauptsächlich in die Strassen investiert wurden und dem scheint auch so. Panama City ist die modernste Stadt von Zentral-Amerika. Es hat sehr viele Hochhäuser und zum Teil ganz Futuristische. Eine richtige Skyline eben. Es wird auch sehr viel gebaut in der Hauptstadt. Der Verkehr ist chaotisch und jeden Tag kommt es da zum Kollaps und nichts geht mehr. Doch wenn die Brücken und Strassen und die vielen anderen Baustellen mal einigermassen fertig sind, ist Panama City "DIE" Hauptstadt von Zentral-Amerika. Da bin ich überzeugt. Den Panama-Kanal habe ich auch gesehen, doch bei der Überfahrt konnte ich Ihn leider nicht Fotografieren. Eigentlich reut es mich, dass ich so überstürzt aus dieser schönen Stadt abreisen musste, doch der Flug nach Kolumbien war mir viel wichtiger.
Schlussfazit von Zentral-Amerika
Ich durfte einige wunderschöne Plätze unserer Erde kennenlernen. Ich möchte von diesen Ländern keines besonders hervorheben, denn alle haben was Besonderes für sich. So aus dem Bauch heraus kommt mir Antigua in Guatemala, San Cristobal in Mexiko (Süd-Mexiko gehört zu Zentral-Amerika), Panama City mit einer Super Skyline, Costa Rica mit wunderschönen Pazifik-Stränden, genauso Nicaragua mit ebenfalls ganz schönen Stränden. Honduras und El Salvador habe ich Sicherheitshalber nur als Transit benutzt und kann darum nicht allzu viel dazu sagen. Wenn ich eine Skala machen müsste, dann würde ich Costa Rica an die erste Stelle setzen und dicht gefolgt von Panama und Mexiko. Etwas weiter zurück kommt Nicaragua, welches für mich überraschend schön war und ans Ende kämen dann El Salvador und Honduras. Die Strassen sind bis auf Panama und zum Teil Costa Rica in einem erschreckenden Zustand. Ich habe von fehlenden Schacht-Deckeln und unglaublich grossen Schlaglöchern, ja zum Teil fehlte die Strasse ganz, alles erlebt und ich muss rückblickend von Glück reden, dass mir nie etwas passiert ist. Allerdings habe ich meine Fahrweise sehr an die Verhältniss angepasst, bzw. anpassen müssen! Die Leute sind allesamt immer sehr nett gewesen und waren immer hilfsbereit. Egal ob arm oder reich. Ich durfte einige sehr liebenswürdige Menschen kennen lernen und ich hatte Begegnungen, die ich mein Lebtag nicht mehr missen möchte und die mir ständig in schöner Erinnerung bleiben werden. Die Grenzübergänge waren für mich immer eine besondere Herausforderung. Mit meinen jämmerlichen Spanisch-Kenntnissen und einer unglaublichen Bürokratie wurde ich jedes Mal auf die Folterbank gelegt und dennoch kam ich immer wieder aufs Neue durch. Auf alle Fälle war der Trip sehr eindrücklich und ich möchte keinen Tag missen.