Georgien - Don't stop

Direkt zum Seiteninhalt

Georgien

Motorrad-Reisen > Seidenstrasse 2017 > Berichte
Berichte

Datum: 26.04.2017                  Kilometer: 371                     Ort: Simoneti / Georgien

Ein ereignisreicher Tag geht langsam dem Ende entgegen. Heute genoss ich nochmals das reich befrachtete Frühstücksbuffet in meinem Suite Hotel in Trabzon. Etwa um 8.30 Uhr konnte es dann losgehen Richtung Georgischer Grenze. Es waren gut 190 Kilometer bis an die Grenze. Etwa nach 100 Kilometer haben mich die Polizisten rausgenommen. Ich bin zu schnell gefahren. Anstatt 80 habe ich scheinbar 102 Stundenkilometer drauf gehabt. Das soll 206 Türikische Lira kosten. Die Polizisten baten mich, im nächsten Dorf auf den Polizeiposten zu gehen und das dort bezahlen. Habe ich nicht gemacht. Ich habe das Office einfach nicht gefunden. Nun bin ich weiter an die Grenze. Das verlief sehr harmlos. Natürlich eine Unmenge von wartenden Lastwagen. Doch die Töffs und Autos durften daran vorbei und ich kam recht zügig, so nach etwa einer Stunde durch. Nun war ich in Georgien! Die Strassenverhältnisse nahmen rapide ab. Auf der Karte habe ich mir die Hauptstrassen ausgesucht. Diese sind aber so wie bei uns die Nebenstrassen. Ich möchte mir nicht ausdenken, wie die Strassen auf der Karte als Nebenstrasse taxiert sind, aussehen. Mein Navi hat an der Grenze dicht gemacht. Ich habe dann locker meine heruntergeladene Navi-Datei in mein GPS gesteckt und hoffte, dass es dann wieder funktioniert. Dem war leider nicht so. Das Ding ist nicht Routenfähig. Nun bin ich halt wie zu Grossmutter Zeiten mit der Karte gefahren. Die Hieroglyphen an den Tafeln kann man nicht lesen. Zum Teil sind sie aber auch in unserem Alphabet angeschrieben. Vor allem Tiflis kann man sehr gut lesen. Mein Endziel in Georgien ist Tiflis. Also machte ich mich auf in diese Richtung. Ich kam aber nur sehr schleppend voran. Immer wieder ging es durch Dörfer und auf den sogenannten Hauptstrassen kann man auch kaum mehr als 80 fahren. Überall hat es weidende Sauen, Pferde, Kühe, Ziegen etc. die freilaufend sind. Man muss immer wieder stoppen, wenn Getier sich ran macht, die Strasse zu überqueren. Auch das ist mithin ein Grund, dass man nicht so schnell vorankommt. Die Landschaft als solches ist eigentlich ähnlich wie in der Schweiz. Im Hintergrund hat es schneebedeckte Berge und im Tal unten ist es sehr grün. Wie das im Sommer aussieht entzieht sich meiner Kenntnis. Die Temperaturen haben sich gewaltig gesteigert. Als ich ins Innere Land vorstiess kamen mir richtig warme Schwaden entgegen. Dazu gesellte sich ein heftiger Wind. Etwa so, wie wenn bei uns der Föhn bläst. Ich habe im Moment ca. 23 Grad. Ich habe es nicht wie geplant bis Kashuri geschafft. In Simoneta habe ich dann abgebrochen, weil ich Müde und hungrig war. Morgen habe ich nur etwa 3 Stunden Fahrt bis nach Tiflis. Beim Abendessen im Restaurant habe ich 2 Italiener getroffen. Sie arbeiten für eine Italienische Strassenbau-Firma seit 2013 hier. Ich habe mit Ihnen noch ein bisschen geplaudert. Es war eine nette Begegnung. Morgen soll das Wetter immer noch gleich sein wie heute. Ach ja, übrigens habe ich wieder eine Stunde mehr auf dem Buckel.

Datum: 27.04.2017                          Kilometer: 214                        Ort: Tiflis / Georgien

Nach einer schlechten Nacht, die Kissen waren viel zu hart, bin ich etwa um 8.30 Uhr ohne Frühstück, denn es gab keines, losgefahren Richtung Tiflis. Ich war froh, dass ich gestern nicht weitergefahren bin, denn die nächsten 80 Kilometer wären noch recht happig gewesen. Schlechte Strassen und sehr viele Schlaglöcher hätten noch mehr an mir gezerrt. Da ich diese Nacht nicht gut geschlafen habe, habe ich mir jetzt erlaubt in Tiflis ins Radisson Blue abzusteigen. Mein Outfit ist zwar nicht so Radisson-Like, doch was solls. Dafür residiere ich im 12. Stock und habe eine super Aussicht. Die letzten 100 Kilometer habe ich immer Autobahn gehabt bis nach Tiflis. So bin ich natürlich am Schluss relativ früh in Tiflis angekommen. Wie ich morgen aus dieser Stadt herauskomme und den Richtigen Abzweiger nach Baku bekomme gibt mir noch ein bisschen zu denken. Doch das Problem ist erst Morgen. Jetzt gehe ich mal die Stadt auskundschaften. - Nachdem ich auch diese Stadt inspiziert habe und meinen kleinen Hunger bei MCdonalds gestillt habe bin ich wieder ins Hotel zurückgekehrt und schreibe meinen Bericht fertig. Morgen steht Aserbaidschan auf dem Programm. Nimmt mich wunder wie das an der Grenze abgeht. Vielleicht bin ich positiv überrascht. Heute Abend gehe ich sicher wieder früh in die Federn. Ich werde unweit vom Hotel noch etwas essen gehen. Natürlich wieder Menu surprise.

Zurück zum Seiteninhalt