Costa Rica
Bericht
Datum: 28.06.12
Ort: Playa del coco
Heute bin ich zeitig um 8.30 Uhr abgefahren und bin an den 30 km entfernten Border zu Costa Rica. Mein Bauch plagt mich immer noch, doch habe ich das Gefühl, es wird besser. Die Intervalle der Krämpfe sind bedeutend länger geworden. Ich habe auch bereits von meinem Hausarzt Bescheid bekommen, dass er die Medis für Melanie bereits bereit gemacht hat. Als ich an der Grenze ankam, kamen die Helfershelfer wie Heerscharen. Ich fragte, wer den Border für Nicaragua und Costa Rica macht. Keiner!! Das habe ich mir nämlich gedacht. Dass Ausreiseprozedere aus Nicaragua ist nämlich lt. Kradvagabunden easy. Man muss nur Zeit investieren und in die Schlangen stehen und es kostet alles nichts. Ich habe dann dankend abgelehnt, habe den Töff offen auf dem Vorplatz des Grenzpostens so abgestellt, damit ich Ihn stets im Auge haben kann. Zuerst ging's mal um meine Ausreise, das machte ich auf der Immigration. Dass hiess einfach anstehen und step bei step. Ich bekam einen Ausreisestempel neben den Einreisestempel und fertig war's. Nachher ging's zum Zoll, dort musste ich mein Permit für den Töff canceln lassen. Die haben wenigstens in ihrem Büro eine Klimaanlage, sodass mir das Anstehen gar nicht so schwer viel. Auch das ging, als ich dann endlich drankam auch recht zügig. Einige Stempel und Unterschriften gab's auf das Permit und dies musste ich dann beim eigentlichen Grenzübergang abgeben. Nach einer guten Dreiviertelstunde war der kleinere Teil erledigt und ich konnte mit allen erledigten Formalitäten aus Nicaragua ausreisen. Jetzt kam der Grenzposten Costa Rica. Auch hier standen die Grenzhelfer wieder da. Da habe ich dann einen genommen. 20 Dollar verlangte er. Für 2 Stunden Arbeit ist es mir dass Wert. Doch dieses Mal lass ich mich nicht über den Tisch ziehen, so wie bei Nicaragua und Honduras. Ich habe mir nämlich einen Plan zurecht gelegt, dass wenn er Geld braucht, ich jedes Mal mit Ihm gehe und bezahle. Nun er bat mich, mich bei der Immigration anzustellen und er wartete draussen. Ich bekam das Visum für 90 Tage und kostete nichts. Ich wusste von den Kradvagabunden, dass ich für die KFZ-Versicherung etwa 16 und für das Permit etwa 20 Dollar bezahlen muss. Als ich rauskam stand er bereit und drückte mir einen Zettel in die Hand wo draufstand 17 Dollar für Versicherung, 20 Dollar für Polizei und 20 Dollar für das Permit. Also nach Adamriese 20 zuviel. Das habe ich mir genau gedacht. Ich sagte Ihm, dass ich das nicht glaube und ich werde mit Ihm kommen und überall bezahlen. Er hat gedacht, dass ich Ihm 60 Dollar in die Hand drücke und er könne dann die 20 in den Sack stecken. Nun ist der Schuss natürlich hinten raus. Man hat genau gemerkt die Stimmung ist bei Ihm im Keller. Bei mir natürlich nicht, ausser, dass ich den schweisstreibenden Gang auf die Ämter natürlich jetzt mitmachen muss. Wir sind dann los, zuerst zur Versicherung und dann in den Kopie-Shop und auf Wundersame Weise kam ein Telefon (ich habe es NICHT klingeln gehört!!!!) als er mit dem kurzen Gespräch fertig war, sagte er, dass ich für die Polizei nichts zahlen müssen. Aha. Genau so läuft's. Nächster Gang zur Polizei, die die Daten des Töffs aufnahmen. Wieder in den Kopie-Shop und dann auf die Permit-Station. Endlich hatte ich mein Permit für den Töff in den Händen. Nun kam natürlich noch sein Lohn. Ich habe Ihm dann 30 Dollar gegeben und Ihm mit einem Augenzwinkern und der Bemerkung gesagt, dass das für mich nicht der erst Border war. Er lächelte nur und wünschte mir trotzdem gute Reise. Genauso werde ich das in Zukunft bei jedem Border machen. Ich habe dann das Ziel Playa del coco auf dem GPS eingegeben und bin losgefahren. Es war inzwischen 12.30 Uhr geworden. Noch 120 km, dann bin ich wieder an der Küste. Die Strassen sind spitze und sauber ist es auch, dass war mal der erste Eindruck, den ich von Costa Rica bekam. Die Temparaturen bewegten sich immer so zwischen 32 und 36 Grad, welche mein T-Shirt immer schwerer werden liessen. Nach etwa 20 km schon die erste Polizeikontrolle. Ich wurde durchgewunken. Nach etwa weiteren 20 km wieder eine und da nahmen sie mich dann raus. Alles verlief sehr nett, ich musste den Pass, das Permit und die Versicherungspolice zur Ansicht vorlegen und nach 2 -3 Minuten war der ganze Spass vorbei und sie wünschten mir gute Reise. Ein Stunde später bin ich dann in das Örtchen Playa del coco eingefahren und habe mir da ein kleineres Hotel fast am Beach ausgesucht. Es hat auch hier recht viele Touris aber irgendwie gefällt es mir. Wiederum einen super Strand. Den werde ich dann sicher Morgen ausprobieren, denn ich bleibe die nächsten 2 Tage hier.
Datum: 29.06.12
Ort: Playa del coco
Nachdem ich gestern sehr früh ins Bett ging, bin ich natürlich entsprechend früh heute erwacht und aufgestanden. Um Sieben Uhr hätte man bereits Frühstücken können. Ich habe mich mit einer Tasse Kaffee begnügt. Die Krämpfe in meinem Bauch haben auch diese Nacht nachgelassen, doch habe ich immer noch einen komischen Unterbauch, der mir, wenn ich darauf drücke, immer noch wie ein Stechen verursacht. Mit dem Essen habe ich mich sowieso in den letzten Tagen sehr zurückgehalten und der Dünnschiss ist natürlich immer noch da. Ich fühle mich aber allgemein bedeutend besser. Am Morgen habe ich zuerst noch E-Mails gecheckt und die allgemeinen News aus der Schweiz gelesen. Sie haben auch warm, aber sicher nicht so warm wie ich. In diesem Hotel habe ich eine super Internet-Verbindung, wie schon lange nicht mehr. Es macht richtig Spass herum zu surfen. Im Anschluss bin ich dann ein bisschen ins Dorf und habe einen Cajero gesucht, damit ich nicht immer in Dollar's bezahlen muss und mit dem einheimischen Geld hantieren kann. Beim ersten war's mal wieder nichts, obwohl es ein ATM war und beim zweiten hat es dann geklappt. Nun, es ist ein hübsches kleines Dorf mit etlichen Souvenier-Lädeli und ein paar Restaurants und Bars. Der Strand habe ich auch in Augenschein genommen und habe die ganze Bucht entlang abgelaufen. Nach Auskunft an der Rezeption, hat es an der Küste immer wieder so Touristen-Dörfer mit wunderschönen Beaches. Ich finde, der an dem ich jetzt bin auch wunderschön und ich muss nicht die ganze Küste abfahren um jeden zu sehen. Denn am Ende wiederholt sich ja sowieso wieder alles. Am Strand habe ich sicher eine Stunde lang den Pelikanen zugeschaut, wie sie Fische gejagt haben. Langsam kreisen sie in etwa 20 - 30 Meter Höhe und dann lassen Sie sich kopfvoran wie ein Torpedo ins Wasser stürzen. Es war ein richtiges Schauspiel. Ich glaube aber nicht, dass jeder Versuch erfolgreich war. Einen Fregatt-Vogel konnte ich ganz nahe am Strand beobachten, wie er versuchte, seinen gefangenen Fisch hinunter zu würgen. Ich glaube, er hat es am Schluss nicht geschafft und musste den für mich viel zu grossen Fisch wieder gehen lassen. Ich konnte auch einige Papageien-Vögel ausmachen, welche von Grün bis Dunkelblau sind. Gegen Mittag wurde es mir aber zu warm am Strand und ich muss sagen, obwohl ich einige Touris ausgemacht habe, sind die wenigsten um diese Zeit am Strand. Ich schätze an der Sonne hat es weit über 50 Grad und das hält keiner freiwillig aus. Ich habe mich dann in die schattige Outdoor-Lobby meines Hotels zurückgezogen und bei einer Coke es mir gemütlich gemacht. Auffallend ist in Costa Rica, dass im Verhältniss zu den vorhergehenden Ländern nichts mehr vergittert ist und man sozusagen keine Sicherheitsleute mehr sieht. Vorher war, der Laden konnte noch so klein sein, alles vergittert und von bewaffneten Sicherheitsleuten bewacht. Ein Einkaufszentrum in stattlicher Grösse, war rund um das Gelände mit einem 2 - 3 Meter hohen Zaun umgeben und hatte bestimmt nur einen Ein- und einen Ausgang welcher von den Cowboys, mit Pumpcuns bis an die Zähne bewaffnet, kontrolliert wurden. Hier ist das fast wie bei uns in der Schweiz. Sogar die Banken sind von aussen nicht sonderlich gesichert und Wachmänner sieht man sowieso nicht. Am Abend ist dann wieder ein Gewitter aufgezogen und hat sich etwa 2 Stunden ausgeregnet. Die Abkühlung war nicht sonderlich gross. Das Abendessen habe ich dann direkt im Hotel eingenommen, denn ich hatte keine Lust, mich verregnen zu lassen. Die Auswahl war zwar nicht riesig, doch die Fish and Chips mit Salat haben sehr gut geschmeckt. Nach einem Cuba libre an der Bar habe ich mich dann ins Bett gehauen. Morgen bleibe ich noch eine Nacht hier und dann ist definitiv Abreise nach San Jose angesagt.
Datum: 30.06.12
Ort: Playa del coco
Bin wiederum um 7 Uhr aufgestanden, habe meinen Lapi gepackt und bin ins Restaurant runter zum Kaffee und zum Surfen. Erst Mal News aus Appenzell und über Bluewin aufgesaugt. Die Mails wurden auch noch herunter geladen und beantwortet. Dann ging's ins Städtchen in den Supermarkt. Ich mache das in einem fremden Land immer gerne, sofern sich die Gelegenheit gibt, dass ich in einen Supermarkt gehe um zu schauen, was die so alles im Angebot haben und wie die Preise sind. Das gibt mir immer etwa ein Spiegelbild, was der Ottonormalverbraucher so einkauft und wie er ungefähr lebt. Hier ist es mir vorgekommen als wäre ich in einem Coop oder Migros. Alle Gestelle ordentlich eingeräumt, kein Schmutz, richtig sauber. Was mein Hühnerauge auch noch entdeckt hat, ist Schweizer Frey Schokolade und zwar in der Schweiz produziert. Ich konnte nicht wiederstehen und habe mir so ein Frey-Riegel gekauft und anschliessend sofort gegessen. Meine erste Schokolade nach 2 Monaten. Mensch war das GUT. Dies ist einer meiner wunden Punkte, wo ich die Schweiz doch sehr vermisse. Anschliessend bin ich noch in den Computerladen nebenan um ein oder zwei Sticks zu kaufen, damit ich dann Melanie meine Fotos und Filme mitgeben kann, die ich bis anhin gemacht habe. Die Filme brauchen sehr viel Speicherkapazität, sodass die mitgebrachten Sticks auf keinen Fall reichen. Als ich wieder im Hotel war habe ich mich dem GPS-Problem gewidmet. Da ich ja jetzt in Costa Rica bin, kann ich jetzt die Südamerika-Karten herunterladen, da ist nämlich Costa Rica und Panama auch dabei und habe dann auch wieder die originalen Garmin-Karten. Nach 4 ½ Stunden herunterladen habe ich es dann endlich geschafft. 608 MB sind halt schon eine Menge. Alles funktioniert und sogar das Hotel, das mir Melanie in San Jose angegeben hat, war auch bereits vordefiniert. So kann ich Morgen nur noch auf "Los" tippen und dann geht es auch wirklich Los. Am Abend bin ich dann noch ins Dorf hinein zum Nachtessen. Pasta mit Meeresfrüchten habe ich gegessen und schmeckte gut. Im Anschluss bin ich ins Hotel zurück und habe an der Bar noch ein Mojito getrunken und auf meinem Lapi herum gesurft. Heute ist Samstag und man merkt, dass sehr viele junge Leute auf der Gasse sind. Überall laute Musik in den Open-Diskotheken. Früher hätte ich mich auch noch unter die Leute gemischt, doch heute bin ich einfach zu alt dafür. Für mich hiess es um 10 Uhr Lichterlöschen.
Zwischenbericht nach 2 Monaten
Ich bin nun schon eine ganze Weile unterwegs. Ich habe mehr als 14 000 km auf dem Buckel bzw. unter den Rädern. Wie geplant, habe ich mir ab Mexiko sehr viel mehr Zeit gelassen. Ich habe wirkliche 2 - 3 tägige Stops gemacht. Ich durfte an unheimlich schönen Orten halt machen. Das Fahren mit dem Motorrad macht mir immer noch unheimlich viel Spass. Die fast unerträgliche Hitze macht mir manchmal schon sehr zu schaffen. Doch mittlerweile kann ich mich auf dem Motorrad so platzieren, dass ich so viel Fahrwind aufnehmen kann wie irgendwie möglich. Ich habe natürlich auch dazugelernt, immer genügend Flüssigkeit bei mir zu haben, denn es gab Abschnitte von manchmal 100 km, wo keine Verpflegungsmöglichkeiten vorhanden waren und wenn ich einen Schaden am Töff gehabt hätte, hätte ich alt ausgesehen. Zum Glück ist das bis jetzt nie passiert. Mein Töff läuft und läuft. In Antigua musste ich die Frontlampe erneuern, die durch einen Kurzschluss in die Brüche gegangen ist. Das Leck habe ich nicht gefunden, doch mit neu isolieren der Kabel, ist der Schaden wieder provisorisch behoben. In San Jose werde ich ein BMW-Werkstatt aufsuchen und das Ganze abklären lassen. Die Pneus haben auch super gehalten. Auf dem Hinterpneu habe ich jetzt 10 000 km und ich könnte wahrscheinlich nochmals 2 - 3 000 km machen. Da es in Südamerika schwieriger ist passende Pneus zu bekommen, werde ich aber diesen in San Jose wechseln. Der Vorderpneu hat jetzt 14 000 km drauf. Auch der würde noch für 2 - 3000 km reichen, doch wie bereits gesagt werde ich auch den auswechseln. Die 14 000 km sind für einen Motorradpneu absolut aussergewöhnlich. Normalerweise muss ich in der Schweiz spätestens nach 8 000 km wechseln. Dies bezeugt eigentlich meine defensive Fahrweise. Ich bin keine Risiken beim Fahren eingegangen, denn ich bin mir bewusst, wenn etwas passieren würde, wäre ein Abbruch meiner Reise unausweichlich und dieses Risiko ist mir zu gross. In Mexiko bin ich eigentlich immer zu schnell gefahren, manchmal auch viel zu schnell. Doch wenn man nicht so fährt wie die anderen, dann läuft man Gefahr, dass man dann zum Unfallverursacher wird. In Guatemala, El Salvador und Honduras war es aufgrund der zum Teil kriminellen Strassenverhältnissen gar nicht mehr möglich, schneller zu fahren als erlaubt. Ja es war manchmal so, dass ich doppelt solange für die Strecke gehabt habe, als mir das GPS vorausgesagt hat, doch es lag einfach nicht mehr ohne Risiko drin.
Die grössten Strapazen verursachten immer die Border's. Inzwischen habe ich ein paar gemacht und weiss ungefähr, was auf mich zukommt. Der Schlimmste war Guatemala Honduras und Hondruas Nicaragua. Ich würde heute nicht mehr 2 Border an einem Tag machen, denn am Abend war ich völlig von der Rolle. Das Schlimmste ist das Ausgeliefert sein der unglaublichen Bürokratie und Willkür.
Die Militär und Polizeikontrollen, wie auch die Sicherheitsvorkehrungen in den vergangenen Ländern waren für mich erst mal gewöhnungsbedürftig. Überall ist alles vergittert, wird bewaffnet und zum Teil schwer bewaffnet, bewacht. Die Korruption ist allgegenwärtig. Ich habe bis jetzt noch nie bezahlt, doch manches würde einfacher oder schneller gehen, wenn unter dem Pass vielleicht auch noch ein Dollarschein sein würde, da bin ich überzeugt. Ohne die Grenzhelfer wäre ich wahrscheinlich ein paar Mal aufgeschmissen gewesen. Sie sind das notwendige Übel, doch wenn man weiss, wie man sie nehmen muss, dass musste ich auch zuerst lernen, dann sind sie echt eine Hilfe.
Datum: 01.07.12
Ort: San Jose
Um 9 Uhr bin ich in Playa del coco abgefahren mit San Jose als Ziel. Am Nachmittag konnte ich dann im Hotel Fleur de Lys in San Jose mein Zimmer beziehen. An der Rezeption habe ich gesagt, dass ich nur für heute Nacht ein Zimmer separat brauche, denn Morgen hat Melanie bereits ein Zimmer für 3 Nächte gebucht. Sie hat dann nachgeschaut und die Reservation gefunden. Ich habe eine richtig schöne Fahrt gehabt nach San Jose. Einen kleinen Zwischenfall hatte ich allerdings. Ein Grasgrünes Chamäleon oder Waran, oder wie auch immer die Dinger heissen, hat vor mir die Strasse überquert und ich dachte, dass ich locker an dem vorbeifahre. Es sprang recht zügig Richtung andere Strassenseite und irgendwie hat es mich bemerkt und machte unglücklicherweise rechtsumkehrt und sprang mir direkt vor mein Vorderrad. Das Ergebnis kann man sich ja vorstellen. Es tat mir echt leid. Die Hauptstadt von Costa Rica liegt auf fast 1200 Meter und schlägt sich auch drastisch auf die Temperaturen nieder. Ich habe schon lange keine 2 vor der nächsten Zahl auf meinem Display am Töff gesehen. Es ist hier angenehme 26 Grad. Abgefahren bin ich am Morgen um 9 Uhr mit 32 Grad. Ich hatte das Glück, dass ein riesiger Anlass heute stattfand. Es ist wie eine Loveparade (vielleicht heisst sie auch so?!?!). Alles Schwule, Transvestiten und Lesben in einem langen Umzug. Die halbe Stadt wurde für den Umzug gesperrt. Es war sehr amüsant zum zuschauen und es hat deswegen auch ein riesiges Publikum angelockt. Anfangs wusste ich gar nicht was da los war, bis ich dann merkte (manchmal habe ich halt eine lange Leitung) was das sein sollte. So verbrachte ich den Nachmittag in San Jose. Auffallend ist in San Jose, dass alles wieder vergittert ist. Es kommt mir vor wie In El Salvador und Konsorte. Ist es tatsächlich in der Grossstadt unsicherer als an der Küste? Ich weiss es nicht. Überall hat es Zäune, Gitter und Schlösser an den Ladenrollläden. Ist das das Ergebnis einer Grossstadt? Ich werde es sicher noch herausfinden. Am Abend habe ich im Hotel gegessen. Ich konnte zwischen Hamburger und Hamburger aussuchen!!!! Nach einer halben Stunde Wartezeit habe ich mal nachgefragt, ob er die Bestellung weitergegeben hätte. Er bejahte und sagte, dass halt alles frisch gemacht werde. Es ist ja nur ein Hamburger!!!!!! - und der ist in fünf Minuten fertig. Nach Dreiviertelstunden habe ich dann dieses "Scheissding" bekommen. Eins weiss ich, dass ich das letzte Mal hier gegessen habe.
Liebe Leser meiner Hompage
Nehmt es mir bitte nicht Übel, dass ich die nächsten 2 Wochen mein Tagebuch etwas vernachlässigen werde, denn wie Ihr sicher wisst, kommt Morgen, den 2. Juli, Melanie (Für die, die es nicht wissen, dass ist meine Ehefrau) mich für 2 Wochen besuchen. Ich werde mein Töff hier in die Werkstatt bringen und neue Pneus und einen kleinen Service machen lassen. Während den 2 Wochen werde ich auf ein gemietetes Auto umsatteln und Costa Rica mit Melanie zusammen erkunden. Ich werde aber trotzdem alle paar Tage eine Zusammenfassung schreiben, damit meine eifrige Leserschaft in den nächsten 2 Wochen nicht ganz auf dem Trockenen sitzen müssen. Ab Mitte Juli geht's für mich dann auch wieder weiter nach Panama und das Tagebuch wird dann wieder ordentlich geführt. Ich danke Euch für Euer Verständnis. "The Killer"
Datum: 02.07.12
Ort: San Jose
Am Morgen ging ich in den Frühstücksraum und habe einen Kaffee und ein paar Früchte genommen. Gleichzeitig suchte ich im Internet den genauen Standort der BMW-Vertretung und gab diesen auf meinem GPS mittels Karten-Ansicht ein. Anschliessend schwang ich mich auf den Bock und fuhr durch die ganze Stadt zu der Vertretung. Ich wurde sehr zuvorkommend bedient und sie machen jetzt das Licht, den Ölwechsel und die beiden Pneus. Für eine kleine Gebühr darf ich auch das Motorrad dort für die nächsten 2 Wochen stehen lassen. Mit dem Taxi ging's dann wieder zurück ins Hotel. Als ich meinen Helm und die Motorradjacke im Zimmer wieder deponierte hatte, ging's Richtung Stadt um endlich wieder an Geld zu kommen. Gestern habe ich an 6 Bankomaten versucht Geld zu bekommen und immer das gleiche Lied. Die Karte wurde nicht akzeptiert. Nun versuche ich es halt noch einmal. Auf dem Weg Richtung Stadt entdeckte ich vor einer Bank eine 20 - 30 Personen lange Warteschlange vor einem Bankautomaten. Der muss gehen, war mein Gedanke, sonst würden die nicht anstehen. Also stellte ich mich auch hinten an und nach einer halben Stunde kam dann auch ich dran. Karte rein und schwubediwup, Sie wurde akzeptiert. Endlich!!!!! Ich konnte meine Dollars wieder auffüllen und zugleich hob ich auch noch eine Wochenration Colon ab. Das ist jedes Mal ein Spiessrutenlauf. Manchmal, wie gestern, haben die Automaten keinen Conect ans internationale Netz und dann verweigern sie einfach die Auszahlung und dass kann manchmal recht aufreibend sein. Melanie landet ja um 15.00 Uhr und bis sie im Hotel ist, wird es sicher 16.00 Uhr. Ich hatte also nichts zum pressieren. So schlenderte ich noch von einem Park zum anderen und liess die Zeit verstreichen. Irgendwo habe ich dann noch ein Kaffee getrunken und per Zufall setzte sich eine junge und ältere Dame neben mich. Sie redeten Schriftdeutsch und bei der jungen Dame merkte ich dass Sie Schweizerin ist. Ich habe sie dann angesprochen und sie hat gesagt, dass ich jetzt der Erste Schweizer sei nach 5 Monaten hier in Costa Rica. Sie wäre in einer Spanisch-Schule gewesen und wohnte bei einer Gastfamilie. Leider müsse Sie in 2 Tagen wieder zurück in die Schweiz und sie sei jetzt mit Ihrer Gastmutter noch zu einem Kaffee gegangen. Wir wünschten uns eine gute Reise und verabschiedeten uns. Ich ging dann zurück ins Hotel und wartete auf Melanie. Auf dem Internet-Tracker konnte ich Ihren Flug simultan mit verfolgen. Um 16.30 Uhr kam Sie dann mit dem Taxi. Der Flughafentransfer hätte nicht geklappt. "I han e sausatans freud gha", meine Trulla wieder einmal in die Arme schliessen zu können. Ich habe für Sie sogar noch ein Blümchen gekauft!!!!!!!!! Es ist glaube ich 30 Jahre her, dass ich das zum letzten Mal gemacht habe, aber das war's mir Wert. Nach dem Begrüssungsprozedere, wie das halt so abläuft haben wir in der Outdoor-Lobby noch einen Begrüssungs-Trink genommen. Melanie war nach 11 Stunden Flug sehr auf den Stümpen. Wir gingen noch in ein unweit entferntes Restaurant etwas essen und dann gingen Ihr die Rollläden runter. Ich hatte natürlich Verständnis dafür, WIE IMMMER!!!!! So ging ein ereignisreicher und freudiger Tag zu Ende.
Datum: 03.07.12
Ort: San Jose
Es ist, wie es halt ist. Wenn man früh ins Bett geht, steht man umso früher auf. Melanie ist bereits um 6 Uhr aufgestanden und unter die Dusche. Sie könne jetzt nicht mehr schlafen, meinte sie. Das hiess natürlich für mich ebenfalls, dass ich auch langsam aufstehen sollte. Ich hatte nicht so eine gute, bzw. ruhige Nacht. Es ist ja wunderschön, wieder einmal jemand neben sich zu haben, das habe ich ja genossen doch die ungewohnten Nebengeräusche waren zum Teil ohrenbetäubend und hielten mich lange von meinem Schönheitsschlaf ab. Naja, ich muss mich halt jetzt die nächsten 2 Wochen wieder an die Sägerei gewöhnen. Um 7 Uhr sind wir dann Frühstücken gegangen und nach Studium des Internets spazierten wir Richtung Stadt um diese auszukundschaften. Melanie war überwältigt von den vielen Leuten. Die Trottoire haben sie sehr beeindruckt. Erstens fehlen sehr viele Schachtdeckel und zweitens braucht sie von der Strasse aufs Trottoir fast eine Leiter, denn die Strassen sehen ja relativ gut aus. Doch wenn der Belag defekt ist, wird der alte Belag nicht abgefräst sondern der neue einfach auf den Alten gewalzt und das bis etwa 60 cm ans Trottoir. Von diesem Absatz geht's dann zuerst wieder runter und erst denn kommt die Bordsteinkante und die ist sicher 30 cm hoch. Durch das ewige wieder neu teeren, gibt es entlang der Strasse eine regelrechte Rinne. Zu allem Hohn sind die Trottoire noch an den neuralgischen Stellen abgeschrägt, damit Rollstühle rauf fahren können. Die schaffen aber erstens niemals die Rinne und zweitens würden Sie Gefahr laufen, in einen Schacht ohne Deckel hinein zu fahren. Nach dem Mittagessen meinte Melanie es wäre bei Ihr jetzt Zeit für eine kleine Siesta. In unserem Hotel haben sie uns heute Morgen informiert, dass wir von 9 Uhr bis ca. 16 Uhr (was ca. auch heissen mag??!!) kein Strom und kein Wasser haben werden. Es funktioniert also kein WC und rein gar nichts. Mit dem müssen wir heute halt leben. Gleichzeitig sagte uns der Rezeptionist, dass er unseren Hotelvoucher nicht akzeptiert. Der Voucher müsse so, er zeigt uns ein Exemplar, ausschauen. Wir sollen telefonieren und einen solchen Voucher organisieren. OK. Ich habe dann an die Vertretung in San Jose angerufen und gesagt, dass sie die Voucher hier nicht akzeptieren. Sie sagte, dass sie eine Kopie direkt ans Hotel schickt. Mit dieser Information bin ich dann an die Rezeption und zu meinem Erstaunen sagte der Herr, dass er keine Kopie akzeptiere und ich solle jetzt nochmals anrufen und denen das sagen. Da stieg ich langsam wie eine Rakete. Ich gab dem die Reiseinfo mit den Telefonnummern und dem Voucher und sagte Ihm, er solle jetzt selber anrufen und sagen was er bräuchte und dass ich keine Telefone mehr machen werde. Ich finde es erstens eine Zumutung, dass man in einem Stadthotel fast einen Tag lang keinen Strom und kein Wasser hat und zweitens kann ich die forsche Art und Weise, wie dieser Herr mit den Gästen umgeht in keiner Weise akzeptieren. Es grenzt an Unfreundlichkeit, was ich von den Südamerikanern überhaupt nicht gewohnt bin. Am Abend sind wir dann zu einem Chinesen wo wir viel und recht gut gegessen haben. Im Anschluss sind wir dann ins Hotel zurück an die Bar, um noch einen Schlussdrink zu nehmen. Dabei trafen lernten wir noch Monika, Lehrerin und allein reisend aus dem Aargau, kennen. Sie erzählte von Ihrer erlebnisreichen organisierten Tour der letzten 4 Wochen und dass sie jetzt noch für eine Woche an den Pazifik fahren würde um sich von den Strapazen in einem schönen Hotel zu erholen. So ging der erste Tag mit Melanie dem Ende zu.
Datum: 04.07.12
Ort: San Jose
So gegen 8 Uhr war Tagwach. Melanie erzählte, dass sie sehr gut geschlafen hätte. Ich, naja, die Nebengeräusche eben!!! Heute war Auto mieten angesagt. Nach dem Frühstück habe ich mich im Internet noch schlau gemacht, wo die Vermietungen in San Jose sind. Ich vermutete am Flughafen. Dem war aber nicht so, diese sind mitten in der Stadt. Beim hinausgehen aus dem Hotel stand ein Herr am rauchen. Ich habe den schon ein paar Mal gesehen hinter den Tresen aber nicht wirklich am arbeiten. Es kam raus, dass er erstens Schweizer war aus dem Aargau und temporär hier im Hotel arbeitet. Er lebt schon seit 9 Jahren in Costa Rica und ist mit einer Ticanerin verheiratet. Zugleich organisiert er Touren für die Hotelgäste und es stellte sich auch raus, dass er Autovermietungen organisiert. Dass war uns natürlich auch recht und gaben Ihm den Auftrag für den anderen Tag, Morgens um 8 Uhr ein Auto für 9 Tage zu organisieren. Er gab uns noch einige Empfehlungen für den laufenden und die folgenden Tage, die wir natürlich dankbar annahmen. Im Anschluss gingen wir wieder in die Stadt und haben einige Pärke abgelaufen und schlugen uns so, den Tag um die Ohren. Abends war Patrik auch wieder da und gab uns die Reservationsbestätigung für das Auto. Er erzählte ein wenig von sich und was er so alles tue. Er hat selber eine kleine Pension, die aber zuwenig gross ist, dass er davon leben kann und macht darum noch weitere kleine Geschäfte mit dem organisieren von Touren usw. Er Empfahl uns auch ein Argentinier fürs Abendessen und warnte uns, dass es sehr gut besetzt ist. Wir gingen dann am späteren Abend dorthin und tatsächlich, keine Chance, einen Platz zu bekommen. Der muss gut sein. Den sparen wir uns dann auf, wenn wir nach San Jose zurückkommen und die letzte Nacht hier von Melanie verbringen werden. Wir gingen dann wieder in die Stadt hinein und bekamen dann dort auch ein recht gutes Abendessen. Somit konnte ich den zweiten Tag mit Melanie auch abschliessen. Morgen heisst es dann zusammenpacken und ab Richtung Karibischem Meer. Eigentlich bin ich froh, dass es jetzt wieder weitergeht, denn ich bin jetzt schon 4 Tage in San Jose.
Datum: 05.07.12
Ort: Puerto Viejo
Pünktlich (das heisst etwas für Costa Rica) um 8 Uhr war unser Auto vor dem Hoteleingang. Bis die Übergabe vollzogen war wurde es dann auch 9 Uhr. Nach dem Zusammenpacken und Einladen ging's dann los. Ich habe mein Töff-GPS mitgenommen, damit wir aus der Stadt finden, was dann auch super geklappt hat. Wir müssen das GPS, sobald wir es nicht mehr benötigen, sofort abstellen, denn ich habe kein Ladegerät-Anschluss fürs Auto. Kaum aus der Stadt gefahren ging es Richtung Berge und Urwald. Reine Wildnis. Wir mussten einen Pass überqueren, bis wir in den Bereich des karibischen Meeres gelangten. Es war der reine Regenwald und es hat auch buchstäblich sehr stark geregnet. Man hat mir gesagt, dass während der Regenzeit die Karibikseite sehr stark mit Regen eingedeckt wird und dass die Pazifikküste viel trockener sei, was den Regen betrifft. Dem scheint so, denn was hier an Regen herunterkam, war nicht von Pappe. Nach dem Pass war dann eine Baustelle, wo wir warten mussten. An den Wartestellen hat es immer recht viele Verkäufer von allem Möglichen. Wie's der Zufall traf, kam auch ein Händler, der Anschlüsse für Auto zu Telefon usw. verkaufte. Prompt hatte er auch einen für mein GPS, den ich dann auch sofort erstand. Von jetzt an konnte ich das GPS immer laufen lassen und funktionierte tadellos. Als wir an unserem Ziel in Porto Viejo eintrafen sahen wir per Zufall auch wieder die 3 Schweizer, die einen Tag vorher in San Jose waren. Nach einer kurzen Begrüssung haben wir uns dann auf die Suche nach einem Hotel gemacht. Melanie hat natürlich ganz andere Ansprüche als ich. Ich konnte es Ihr ansehen, dass Sie nicht so begeistert ist von der Auswahl, die wir hier vorfanden. Überall Getier und Ameisen. Dass Wetter war ebenfalls nicht von der schönen Seite, doch es war wenigstens trocken, wenn man hier von trocken sprechen kann. Es hat hier eine Luftfeuchtigkeit von fast 90 Prozent und alles klebt an einem. Wir haben uns dann für ein Hotel, direkt am Meer entschieden, doch Melanie konnte dem keine grossen Blumen abgewinnen. Ich sagte Ihr, dass dieses Hotel für mich eigentlich der bare Luxus ist, denn ich bin mich natürlich schon ganz anderes gewohnt. Bei mir zählt, dass es eine Klimaanlage hat und ein Bett mit WC/Dusche. Wenn halt dann noch Ameisen und vielleicht ein kleines Eidechsli als Mitbewohner fungieren, stört mich das in keinster Weise. Doch Melanie schon!!!!!????? Sie läuft hier fast nur auf den Zehenspitzen und fühlt sich nicht wohl. Wir haben uns jetzt entschieden, dass wir 2 Nächte hier bleiben und dann an die Pazifikküste fahren, wo auch die schönen Strände sind. Die Strände an der Karibik-Küste sind zum grossen Teil zugewachsen und sind niemals so schön, wie die, die ich bereits an der anderen Küste gesehen habe. Am Abend ging's dann mit einem kleinen Marsch ins kleine Porto Viejo hinein wo wir nach einem ausgiebigen Apero und beim Italiener recht gute gegessen haben. Melanie beklagte im Anschluss ein bisschen Schlagseite, denn die zwei Cuba libre zum Apero, den Rotwein zum Essen und der Grappa zum Kaffee haben Ihre Wirkung gezeigt. Im Dunkeln spazierten, ich musste Sie immer in der Senkrechten halten, wieder ins Hotel zurück.
Datum: 06.07.12
Ort: Puerto Viejo
Nach einer recht guten Nacht, sind wir Open air Frühstücken gegangen und haben uns ein Plan zurecht gelegt, was wir heute machen wollen. Die Strasse an dem unser Hotel steht führt noch etwa 20 km weiter und geht dann nicht mehr weiter. Wir sind hier recht nahe an der Panamesischen Grenze, doch eine Verbindung hier im Urwald gibt es nicht. Wir haben uns dann entschlossen, dass wir bis ans Ende dieser Strasse fahren, denn dort soll es noch einige schöne Strände geben mit einem kleinen Dorf. Als wird dort ankamen fanden wir wirklich bilderbuchhafte Strände vor und sogar die Sonne zeigte sich ab und zu. Wir packten unsere Badetüchlein aus, stürzten uns ins Badeoutfit und legten uns an den Strand. Es hat nicht viele Leute und ist jenseits von dem, was man in Italien an den Stränden vorfindet. Hier gibt es keine Liegestühle oder abgesperrte Strände. Hier kann jeder so wie er will. Am Mittag sind wir dann wieder zurück ins Hotel und haben volle 3 Stunden am Nachmittag geschlafen. Um 19 Uhr spazierten wir wieder ins Dorf und haben beim gleichen Italiener nochmals gegessen. Meine Spaghetti waren einfach scheisse und das bei einem Italiener! Die Pizza von Melanie konnte man essen, aber war auch nicht überragend. Nach einem Schlusstrunk an der Bar Richtung unserem Hotel war dann auch für uns Schluss und damit ab ins Körbchen. Morgen geht's an die Pazifik-Küste.
Datum: 07.07.12
Ort: Playa Tamarindo
Um 8 Uhr sind wir nach dem Frühstück aufgebrochen Richtung Pazifik-Küste. Ich habe Playa Tamarindo auf dem GPS eingegeben. Nach dem GPS hätten wir in 5 Stunden dort sein sollen, doch das ist eine Unmöglichkeit. Man kann hier durch den Regenwald mit höchstens 50 km fahren, denn es hat sehr viel Verkehr und der Regen lässt auch nicht lange auf sich warten. Nach einer anstrengenden Fahrt sind wir dann kurz vor Sonnenuntergang in Playa Tamarindo angekommen. Der Sonnenuntergang findet immer um 18.30 Uhr statt. Ob Regen- oder Sommerzeit, die Zeiten ändern sich nur etwa um eine Viertelstunde, wurde uns gesagt. Die Fahrt war noch recht unterhaltsam. Wir haben Affen und Leguane gesehen, die die Strasse überquert haben. Melanie war fasziniert von den riesigen Blättern im Regenwald. Sie meinte, dass diese Blätter mindestens 2 Meter breit seien. Ich habe sie dann korrigiert und gemeint, dass das übertrieben sei, aber einen Meter hatten diese bestimmt. Das erste Mal auf meiner Reise musste ich in 3 Hotels, bis wir eine Übernachtungsmöglichkeit gefunden haben. Erstens ist es Samstag und zweitens haben die Ticos auch Ferien. Zu alle dem haben die Amis diesen Ferienort auch entdeckt. Es ist hier sehr touristisch mit einigen schönen und luxuriösen Hotels, die zum Teil direkt am Strand sind. In keinem dieser Hotels hatte es noch ein Zimmer frei. Ab Sonntag haben sie alle gesagt. Nun wir haben dann halt wieder in einem normalen Hotel ein Zimmer gefunden und nur für eine Nacht gebucht, sodass wir am anderen Tag in ein Melanie-Like Hotel umziehen können. Wir haben vor, 3 -4 Tage hier zu bleiben und den Strand und das Meer zu geniessen. Nach dem Abendessen sind wir nach der anstrengenden Fahrt zeitig ins Bett gegangen.
Datum: 08.07.12
Ort: Playa Tamarindo
Zeitig ins Bett, heisst auch zeitig aufstehen. Für mich war heute um 6 Uhr bereits Tagwacht. Ich packte mein Lapi, ging raus und setzte mich an einen nahegelegenen Tisch und schrieb meine Berichte für die letzten 2 Tage. Seit Melanie hier ist, bin ich nicht mehr so schreibwütig wie vorher und das will ich heute wieder ein bisschen nachholen. Um 7.30 Uhr kam dann Melanie auch aus dem Zimmer. Wir gingen dann im Hotel Frühstücken und sprachen uns ab, wie wir heute vorgehen. Ich schlug vor, dass wir zuerst im andern Resort-Hotel das Zimmer buchen und erst nachher wieder zurückkommen um unsere Sachen zu packen. Gesagt getan. Nach dem Frühstück sind wir ins ca. 100 Meter entfernte Resort-Hotel an die Rezeption und fragten für die nächsten 3 - 4 Tage für ein Doppelzimmer. Die Dame bejahte und gab den Preis dafür bekannt. 160 Dollar pro Tag. Das ist knapp dreimal so viel wie wir für die letzte Nacht bezahlten (59 Dollar). Auch 160 Dollar sind eigentlich nicht viel, das macht nicht ganz 80 Franken pro Person und wir haben wirklich ein Top Zimmer in Top Lage mit Swimming-Pool, " X" Restaurants und sonst allen Annehmlichkeiten. Melanie strahlte und sagte, endlich könne Sie Ferien machen. Für mich stimmt es auch, doch bräuchte ich den ganzen Krimskrams eigentlich nicht. Melanie meinte, dass das mir jetzt auch mal gut tun würde und ich nun auch richtig Ferien machen könne. Naja, ich lass mich überraschen. Nach der Zimmerbesichtigung sind wir sofort ins vorige Hotel und haben unsere sieben Sachen gepackt und haben im neuen Hotel das neue Zimmer bezogen. Dann Tenü fetz und sofort an den Strand, welcher gleich unten an unserem Hotel war. Der Strand ist riesig, fasst keine Muscheln und nichts was meine Füsse stören würde. Das Wasser natürlich wieder wie eine Badewanne. Die Wellen sind klein und sogar Melanie kam mit ins Wasser, was etwas heissen mag. Der Strand ist so flach, dass man etwa 200 Meter weit hinauslaufen kann und man dann erst bis knapp zur Brust im Wasser steht. Einfach himmlisch. Die Liegestühle des Hotels in der hoteleigenen, zum Teil schattigen Parkanlage sind ebenfalls Top und werden von den Servierboys auch direkt bedient. Zur Feier des Tages haben wir uns ein Cuba libre gegönnt, welcher uns recht einfuhr. War es wegen der Hitze oder an der Menge Rum? Scheissegal. Auch ein Leguan krappelte in der Parkanlage seelenruhig dahin und liess sich von den Hotelgästen in keinster Weise stören. Es war ein faszinierender Anblick. Nach einer Weile liess der Himmel wiedermal seine Pforten auf und ein kurzer Regen kam vorbei, was uns dazu bewog, im nahegelegenen Restaurant etwas zu Essen, denn inzwischen war es 2 Uhr geworden. Zum Abschluss des Tages gönnten wir uns noch eine kleine Siesta im gekühlten Zimmer was uns richtig gut tat. Am Abend war wieder Mal essen angesagt. In einem kleinen Restaurant direkt an der Küste hatten wir unseren Tisch im Strandsand. Es war ein richtig romantischer Abend, bzw. Nachtstimmung und das Essen war ebenfalls gut.
Datum: 09.07.12
Ort: Playa Tamarindo
Heute gibt es eigentlich nicht viel zu sagen. Grandioses Frühstücksbuffet. Strandleben und heute für einmal kein Regen. Wir hielten uns immer im Schatten auf denn an der Sonne war es brütig heiss. Ab und zu ins Badewannen-Meer und einen Strandlauf haben wir auch noch gemacht, doch die Hitze bewog uns wieder umzukehren und unsere schattigen Liegestühle aufzusuchen. Ich verschlang noch ein Buch, welches Melanie mitgenommen hatte und ab und zu kam wieder einmal ein Leguan vorbei, der guten Tag sagen wollte. Das Vogelgezwitscher in den Bäumen ist manchmal ohrenbetäubend. Obwohl ich mich wirklich anstrengte, die Vögel in den Bäumen ausfindig zu machen, schaffte ich es einfach nicht. Man sieht die Dinger nur ganz schnell, wenn Sie von einem Baum zum anderen fliegen doch dann verschwinden sie im Blätterwald.
Datum: 10.- 12.07.12
Ort: Playa Tamarindo
In den letzten 3 Tagen haben wir sehr wenig unternommen. Wir haben die Hotelanlage genossen und sind im Meer baden gegangen. Die Strände sind wirklich maximal und wir fühlen uns sauwohl. Am 13. Juli fahren wir nun wieder ab Richtung San Jose und dann heisst es langsam Abschied zu nehmen. Ich werde am Freitag-Nachmittag mein Töff in der BMW-Werkstatt in San Jose abholen. Am Samstag wird dann Melanie wieder nachhause fliegen und ich bleibe noch bis am Sonntag und fahre dann an die Panamesische Grenze, welche ich am Montag überqueren werde. Das ist so der Plan für die nächsten paar Tage. In Panama wird mich dann sicher der Flug nach Medellín (Kolumbien) beschäftigen. Das ist noch eine Riesenhürde die ich überwinden muss. Ich hoffe, mit Händen und Füssen werde ich auch diese noch schaffen.
Datum: 13.07.12
Ort: San Jose
Wir sind zeitig aufgestanden und ebenso abgefahren. Mein Garmin zeigte mir 14 Uhr an dass wir in San Jose eintreffen werden. Ich warnte aber Melanie, sie solle mit dieser Zeit nicht unbedingt rechnen, denn wir essen noch zu Mittag und machen sonst noch 2 bis 3 Pausen. Ich rechnete mit 16 Uhr. Es wurde dann 17 Uhr. Bis wir aus dem Stau in San Jose herauskamen, verstrich eine Menge Zeit. Um 18 Uhr müssten wir unser Auto abgeben und ich musste noch meinen Töff in der Werkstatt holen. Ich bestellte mir sofort ein Taxi nach dem Umziehen und sagte zu Melanie, dass wenn ich auf 18 Uhr nicht zurück sein sollte, sie die Übergabe des Autos machen soll. Der Taxi-Chauffeur fuhr wie ein Irrer mit mir durch die Stadt. Über Schleichwege kam ich dann eine halbe Stunde später in der Werkstatt an. Ich wurde sehr zuvorkommend bedient und mein Töff strahlte wieder vor Sauberkeit. Ich habe Ihn seit Kanada nie mehr gewaschen und er hatte es wirklich nötig. Irgendwie war ich aber in den vorhergehenden Ländern froh, dass er nicht so gut ausgesehen hat, denn dann hätte er noch mehr Interesse geweckt, was er auch im dreckigen Zustand ja auch schon tat. Ich muss sagen, ich hatte grosse Freude mein Baby wiederzusehen, welches mich bis jetzt ohne Murren bis hierher gebracht hat. Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben, aber bis jetzt einfach 1A. Das Galgen-Abendessen haben wir dann unweit in der Stadt eingenommen. Uns wurde bewusst, dass heute das das letzte Mal sein wird. Wir haben uns dann doch auch gesagt, dass wir die letzten 2 Wochen eine wunderschöne Zeit gehabt haben. Melanie konnte viele Eindrücke gewinnen, sei es vom Urwald, die Karibiküste, die Westküste und nicht zu vergessen die Hauptstadt von Costa Rica, San Jose. Zugegeben, wir haben nicht unbedingt sehr viele Kilometer gemacht und es hätte noch viel mehr zu sehen gegeben, doch im Vordergrund stand Ferien zu machen und das machten wir. Ich merkte auch bei mir, dass ich Ferien nötig hatte. Das klingt zwar paradox, denn ich hatte ja schon lange Ferien, doch die letzten 2 Monate nagten auch an meiner Substanz. Ich musste nicht ständig von einem Ort zum Anderen. Auspacken, Einpacken. Karten studieren und die Grenzübergänge vorbereiten und und und. Ich will mich nicht beklagen, doch das mit der ganzen Fahrerei und der ständigen Hitze war nicht immer Ohne. Morgen essen wir dann noch Frühstück zusammen und dann heisst es packen für Melanie .
Datum: 14.07.12
Ort: San Jose
Ein Frust-Tag geht jetzt langsam dem Ende zu. Wir sind beide nach einer mehr oder weniger schlechten Nacht aufgestanden und Frühstücken gegangen. Zugegeben nicht himmelhochjauchzend. Nach dem Frühstück ging ich mit Melanie nochmals in die Stadt. Sie wollte noch einige Mitbringsel aus Costa Rica kaufen. Nach dem Mittagessen gingen wir wieder ins Hotel zurück und Melanie packte Ihre letzten Sachen. Um 14 Uhr kam uns dann das Taxi abholen und wir fuhren gemeinsam zum Flughafen. Ein emotionaler Abschied stand nun bevor, dass wussten beide. Scheisse, wieso muss es immer solche Situationen geben? Mit schwerem Herzen verabschiedeten wir uns und wünschten uns beiden eine gute Reise und Melanie verschwand hinter den Sicherheitsvorrichtungen. Nun stand ich wieder alleine da. Sie natürlich auch, doch das zählte für mich in diesem Moment nicht. Am Ausgang winkte ich einem Taxi, welches mich dann wieder ins Hotel zurück brachte. Auf dem ganzen Weg sprach ich kein Wort und der Taxifahrer hatte wahrscheinlich gemerkt, dass ich nicht gut drauf war. Im Hotel angekommen bestellte ich mir erst mal ein Frustbier. Es hatte zwar nicht die erhoffte Wirkung gezeigt, doch allmählich konnten sich meine Gedanken wieder etwas setzen. Im Zimmer klemmte ich mich dann noch hinter meine Notizen und den Karten, damit ich für die morgige Abfahrt dann vorbereitet bin. Am Abend ging ich noch in eine Pollo-Friten-Bude. Der Hunger war sehr auf Sparflamme, doch morgen möchte ich zeitig aufstehend und da es zum Frühstück eigentlich nur einen Kaffee gibt, musste ich noch eine Kleinigkeit essen. Mein Plan für Morgen sieht jetzt folgendermassen aus. Ich werde so nah wie möglich an die Grenze zu Panama fahren und am Tag darauf die Grenze passieren. Als zweite Option habe ich mir zurechtgelegt, dass wenn ich gut vorankomme und so um 13 Uhr bereits mein Ziel erreicht habe, ich die Grenze auch noch passieren werde. Doch das kommt aufs Wetter und die Strassenzustände an. Ich habe bereits von meinem Argentinischen Kollegen erfahren, dass die Fluggesellschaft in Panama höchstens einmal in der Woche von Panama nach Medellín fliegt. Ich habe Ihn in San Juan del sur in Nicaragua ja kennen gelernt und er ist mir halt jetzt nach meinen 2 Wochen Ferien etwa 10 Tage voraus. Ich habe am Mittwoch dem Cargo-Unternehmen ein Mail geschickt und nachgefragt, wann der nächste Flug sein werde. Er könne mir das erst am Montag mitteilen, denn erst dann werde die Einteilung gemacht. Ich habe Ihm dann zurückgeschrieben, dass ich ab Dienstag in Panama City sein werde und ab Mittwoch zur Verfügung stehe. Es kann gut sein, dass ich in Panama nochmals eine Woche warten muss, bis ich dann weiter komme. Das muss ich jetzt halt auf mich zukommen lassen. Auf jedenfall wird das noch eine Knacknuss, welche mir noch etwas schwer auf dem Magen liegt. Nun ist dieser "Scheisstag" auch zu Ende gegangen und hoffe, dass die Freude wieder weiterzufahren dann Morgen auch wieder kommt. Naja, ich bin zuversichtlich.
Von jetzt an wird mein Tagebuch wieder täglich geführt, denn der Schreiberling hat seine Ferien nun auch beendet. Die Veröffentlichung auf dem Internet wird dann je nach Verbindung auch wieder regelmässiger.
Datum: 15.07.12
Ort: Neily (Villa)
Heute Morgen bin ich um 6 Uhr aufgestanden und war als erstes enttäuscht, dass es regnete. Jetzt war es die letzten Tage immer recht schön und jetzt wo ich fahren möchte "schifft" es. Ich bin dann Frühstücken gegangen (Kaffee und Früchte) und habe den Rezeptionisten gefragt, ob ich noch warten soll oder jetzt fahren soll. Er sagte, dass diese Front von Norden her kommt und ich soll sobald als möglich fahren. Ich habe dann meine Sachen gepackt und mein Motorrad bereit gestellt. Als alles verstaut war musste ich mich noch meinem Regenanzug widmen und so um 8 Uhr bin ich losgefahren. Es regnete nicht stark und auch nur während den ersten 20 Kilometern danach war es dann trocken. San Jose lag auf 1200 Meter und von da an ging's nur noch Bergauf. Der höchste Punkt heute lag auf rund 3400 Meter. Auf den ersten 120 km bewegte ich mich eigentlich ständig zwischen 2000 und 3400 Metern. Auf manchen Kilometern hatte ich sehr starken Nebel, was mich zum langsam Fahren zwang. Zusätzlich habe ich noch neue Pneus und die haben mindestens 100 km bis sie richtig Gripp auf der Strasse haben. So ging's halt gemächlich mit 50 - 60 Std/km den Berg hinauf. Ich musste heute seit sehr langer Zeit das erste Mal wieder Handschuhe anziehen, denn die Temperaturen sanken bis 9 Grad und die Griff-Heizung musste auch noch eingeschaltet werden. Ich glaube ich habe einen kleinen Vorgeschmack bekommen, wie es dann in den Anden sein wird, wenn ich ständig über 3000 Metern bin. Nach dem Pass, wie ist es anders möglich, ging's dann auch wieder hinunter. Die Temperaturen machten Riesensprünge wieder auf maximal 32 Grad und bin jetzt auf etwa 60 Metern ü.M in Neily, 18 km vor der Panama-Grenze. Ich bin erst so gegen 16 Uhr hier angekommen. Die Strassen waren wirklich schön doch sehr kurvenreich, was ein Schnellfahren verunmöglichte. Dafür konnte ich meine Pneus richtig gut einfahren und ich habe mich durch die Kurven mit den Strassenpneus super wohl gefühlt. Die Gegend war sehr abwechslungsreich. Ich kam an Kaffee-, Kaktus-, Feigenpalmen-, Mais-, Zuckerrohr-, Papaya-, Litschis-, usw. Plantagen vorbei. Alle in recht stattlicher Grösse. Hier wächst einfach alles. Was wir bei uns aufpäppeln wächst hier auch noch auf 3000 Metern. Es war alles genau gleich verwachsen mit Bäumen und Feldern. Egal, ob ich auf 1000 oder 3000 Metern war. Unterwegs habe ich noch einen toten Ameisenbär auf der Strasse liegen sehen. Die gibt es allem Anschein hier auch und wenig später noch ein riesiger Leguan. Ich schätzte Ihn mindestens einen Meter lang. Natürlich den Schwanz mit eingerechnet!! Jetzt bin ich in einem recht schönen Hotel in Neily und das für 29 Dollar. Sobald man aus den Touris-Zentren raus ist, gehen die Preise in den Keller. Hier bleibe ich nur bis Morgen und dann ab nach Panama. Mal schauen wies an der Grenze abläuft. Ich stell mich auf alle Fälle auf 3 Stunden ein.
Schluss-Fazit für Costa Rica
Ich bin jetzt durch 9 Länder gefahren. Alle mehr oder weniger lang. In Costa Rica war ich jetzt mit Abstand am längsten. Auch hier kann man sagen grün, grün und nochmals grün. Nicht umsonst wird Costa Rica die Schweiz in Zentral-Amerika genannt. Es ist sicher das reichste Land in dieser Region und die Landschaften erinnern mich sehr viel an die Schweiz. Vor allem an der Pazifikküste. Es hat zwar fast keine Nadelbäume, wie bei uns, doch sehr viel Laubbäume. Wenn die Palmen dazwischen nicht wären, könnte man sich vorstellen, man wäre im Appenzeller Vorderland. Ich habe sogar Siloballen gesehen!!! Mit weisser Plastikfolie verpackt wie bei uns. Die Karibik-Küste ist eher etwas für die Hartgesottenen, denen die Mücken und das sonstige Getier Spass macht. Es hat kleinere Hotels und sehr schöne Strände. Dass das Wasser Badewannen-Temperatur hat, brauch ich glaube ich nicht zu erwähnen. Der Regenwald war sehr eindrücklich für mich. Es regnete zwar beim Hin- wie auch beim Zurückfahren aber dieser Wald ist wirklich einzigartig. Einzelne Blätter haben gigantische Ausmasse. Das Highlight aber ist die Pazifikküste, welche auch Melanie am besten gefallen hat. Hier hat es Strände soweit das Auge reicht. Eine Bucht nach der Anderen und eine schöner als die Andere. Touristisch ist die Pazifikküste auch sehr gut erschlossen und man kann sich dort sehr wohl fühlen. Es hat auch eine grosse Anzahl von stattlichen Hotels oder sagen wir Resorts. In einem dieser Resorts sind wir auch 5 Tage geblieben. Die Strände sind flach und dadurch bei Ebbe unheimlich breit. Es hat fast keine Muscheln und der Sand ist nahezu perfekt. San Jose, die Hauptstadt von Costa Rica hat ebenfalls viel Scharm. Eine riesige Fussgänger-Zone mit allen möglichen Läden. Kleider, Schuhe, Esswaren usw. Natürlich sind auch alle Fast-Food-Läden vertreten und das nicht nur einmal. Ich glaube hier spielt sich die Hauptsache ab für dieses Land. Laut einem Schweizer, der hier in San Jose lebt, bekommt man vieles halt nur in der Hauptstadt und alle aus dem umliegenden Land, wenn sie etwas spezielles brauchen, bekommen dies nur in San Jose. Die Strassen sind ständig verstopft und die Strassenzustände sind manchmal etwas zwischen Mangelhaft, Absurd und Gemeingefährlich. Seit der Benzinpreis gestiegen ist, haben sie Ihre Strassenbahn, welche Quer durch die Stadt führt wieder reaktiviert. Sie war Jahrzehnte lang nicht mehr in Betrieb. Diese fährt von einer Schwarz-Rauchspeienden Diesellock gezogen ebenfalls auf der Hauptstrasse und das in der Hauptverkehrszeit. Dies verursacht natürlich noch mehr Verkehrsstau. Es hat keine Beschränkungen oder offizielle Haltestellen. Sie bleibt einfach mal wieder stehen und die Leute steigen ein oder wieder aus. An einen Fahrplanmässigen Verkehr ist kaum zu denken, denn die Bahn steht halt dann auch still, wenn der Verkehr stillsteht. Wie das Funktioniert ist mir ein Rätsel. Zudem pfeift sie alle paar Sekunden mit einem Höllen-Ton. Der, wenn man am Morgen um 6 Uhr noch seinen gesunden Schlaf hat, einen fast in die Senkrechte stellt, wenn das Ungetüm am Hotel vorbei fährt. Die Menschen sind sehr freundlich und hilfsbereit und man merkt halt auch, dass sie sich an die relativ vielen Touris gewöhnt haben. Die Gewohnheit hat natürlich auch seinen Preis. Da die Touris hier eine Menge Geld ausgeben, wurde an dieser Schraube auch tüchtig gedreht. Es ist mit Abstand das teuerste Land in Zentral-Amerika welches ich bis jetzt bereist habe. Schluss-Fazit: Ich würde immer wieder hin gehen. PURA VIDA (pures Leben), der Spruch der Ticos wird hier richtig gelebt und das kommt auch so rüber. Es hat sehr viel zu bieten und man bekommt relativ viel für den Preis.