China 1 Rückreise - Don't stop

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China 1 Rückreise

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Berichte

Datum: 15.07.2017                           Kilometer:  0                           Ort: Peking / China

Ich bin wieder da! Es kommen manchmal so Gedanken auf: Wie kann man nur so b…. sein, mit dem Motorrad so weit zu fahren, dass man einen 18 Stundenflug dahin zurück machen muss. Die Fliegerei ist halt schon mühsam. Um 7.30 Uhr sind wir im Weissbad abgefahren um die zwei Stunden vor dem Abflug am Zürcher Flughafen zu sein. Erst war Gepäck aufgeben angesagt. Ich hatte ja nur eine Tasche aber der Motorradreifen musste auch noch aufgegeben werden. Dieser musste mit den sperrigen Gepäckstücken geschickt werden. Anschliessend habe ich noch mit Melanie und Mameli ein Kaffee mit Gipfeli genossen und schon gings ans einchecken. Das Scanning und die Leibesvisitation war recht zackig von statten gegangen und bald schon musste ich mich aufmachen zum Boarding. Wie gewünscht habe ich einen Gangplatz bekommen. Pünktlich sind wir dann in Richtung Abu Dhabi abgeflogen. Gut 6 Stunden waren wir unterwegs. Ich habe bei diesem kurzen Stück auf das „Pülverli“ verzichtet und genoss noch den Imbiss und schaute mir noch einen Film an. In Abu Dhabi habe ich dann gut 2 Stunden Aufenthalt gehabt. Im Transferbereich habe ich mich dann noch bei Burger King verpflegt, damit ich im Flugzeug nicht nochmals Essen muss. Das Boarding in Abu Dhabi war ebenfalls pünktlich. Jedoch verspätete sich der Abflug, weil noch eine kleine Reparatur anstand. Mit 30 Minuten Verspätung sind wir dann gestartet und mit 30 Minuten Verspätung auch in Peking gelandet. Kurz nach dem Start Richtung Peking habe ich dann das „Pülverli“ eingeworfen und habe sicher 6 Stunden gut geschlafen. Als ich erwachte, hatten wir nur noch eine Stunde bis Peking und der Kaffee-Trolley war auch schon in Sichtweite. Angesichts der rauen Mengen von Passagieren bei der Immigration am Flughafen Peking war ich erstaunt, dass ich dort nach etwa 90 Minuten schon durch war. Als ich die Leute sah, rechnete ich mit 3 Stunden. Endlich konnte ich zur Gepäckausgabe und im Nu hatte ich mein Motorradreifen und meine Tasche auf dem Transport-Wägelchen. Jetzt noch durch den Zoll. Dort nahm ich die grüne Linie (nichts zu deklarieren) und Schwups war ich nun wieder in China. Kaum aus dem Flughafen gekommen, standen auch schon die Taxis da. Meinem Taxi-Chauffeur gab ich die Visiten-Karte vom Hotel in die Hand, welche ich mitnahm, als ich zurückfuhr und innerhalb 20 Minuten stand ich vor dem Holiday Inn Express. Inzwischen war es 12 Uhr geworden. Dort noch den Check-Inn und sofort aufs Zimmer. Duschen war angesagt und ein happigs Nickerchen durfte auch nicht fehlen. Mein Guide hat sich auch noch bei mir gemeldet. Sein Flug sei abgesagt worden. Er komme erst in der Nacht in Peking an. Morgen haben wir um 10 Uhr in meinem Hotel abgemacht. Auf einer Karte habe ich in der Lobby gesehen, dass es etwa in 4 Kilometer entfernt ein Einkaufscenter gibt. Zu Fuss machte ich mich auf zum besagten Center. Es war wiederum Brandheiss. Mensch habe ich geschwitzt. Es ist mindestens 35 Grad und richtig schwül. Dort habe ich mir ein Paar kurze Hosen und Schlarpen gekauft. Denn meine Schlarpen und die kurzen Hosen sind in meinem Töff verstaut und zum Töff komme ich frühestens am Montag. Ich mochte nicht nochmals einen ganzen Tag in den langen Hosen und den halben Wanderschuhen verbringen. So bin ich für Morgen auch gerüstet. Ich glaube ich nehme morgen nochmals einen Taxi in‘s Downtown. Dort habe ich sicher noch nicht alles gesehen. Eventuell hat mein Guide auch noch eine Idee. Das wird sich dann Morgen weisen.

Datum: 16.07.2017                             Kilometer:  10                             Ort: Peking / China

Nach einer nicht allzu guten Nacht, wahrscheinlich kämpfe ich noch ein bisschen mit der Zeitverschiebung, bin ich heute so um 7.30 Uhr aufgestanden. Nach der Morgendusche, gesellte ich mich im Frühstücksraum an einen Tisch und genoss den Kaffee und das obligate Reis mit Gemüse. So um 9.50 Uhr ging ich in die Lobby in der Überzeugung, dass ich vor dem Guide da bin. Aber eben, ich habe die Rechnung ohne Guide gemacht. Er stand schon da. Nach der herzlichen Begrüssung sagte Toni zu mir, dass wir jetzt das Bike holen werden. Was, am Sonntag kann ich kein Bike holen. Wir sind hier in China und wir arbeiten jeden Tag die Woche, war die Antwort. Zur Sicherheit rief er noch telefonisch bei der BMW-Station an und tatsächlich arbeiten die am Sonntag auch. Ich staunte nicht schlecht. In Europa ist das ein Ding der Unmöglichkeit. Mit dem Auto fuhren wir dann zur BMW Station. Auf dem Weg dorthin fragte er mich, ob ich einen Pascal kenne. Ja, sagte ich, wir waren etwa 18 Tage zusammen unterwegs. Er hätte einen Unfall gehabt. Ich sagte Ihm, dass ich das schon wisse aber wieso er das weiss? Die Gruppe hätte mit einem anderen Guide grosse Probleme gehabt und seine Agentur hätte Ihn gebeten, die Gruppe zu übernehmen. Allerdings sei der Unfall bereits vor seiner Ankunft passiert und er hätte nur noch das Spital und dann den Rückflug für nach Belgien organisiert. Er sagte auch, dass die Gruppe äusserst schwierig war. Verschiedene Länder und die einen mit Jeeps und vier mit den Bikes. Er hätte diese dann noch bis an die Grenze begleitet. Ich kann mir gut vorstellen, dass solche Gruppen nicht ganz einfach zu Händeln sind, denn nicht alle sind so „pflegeleicht“ wie ich! Das ist etwas ironisch gemeint! – meine Leser verstehen schon was ich meine. Weiter erzählte Toni, dass es ihm gestern auch mit dem Fliegen scheisse ergangen ist. Er hätte einen Flug am frühen Morgen gebucht gehabt und dieser wurde einfach abgesagt. Sie hatten Ihm dann einen Flug am Abend reserviert. Einige Zeit später kam die Meldung, dass auch dieser Flug gecancelt wurde. Nun sei er heute Morgen mit dem Schnellzug gekommen, um pünktlich im Hotel zu sein. – Was er auch war. Die 10 Minütige Fahrt zur BMW-Station verging wie im Flug und schon standen wir vor dem BMW-Gebäude. Ich übergab denen mein Pneu und etwa eine Stunde später stand mein Bike fahrbereit vor der Haustür. Noch schnell in die Töffklamotten einsteigen und los gings wieder zurück ins Hotel. Schweissgebadet kam ich beim Hotel an. Wir verabschiedeten uns bis Morgen um 9 Uhr und ich ging gerne in mein klimatisiertes Hotelzimmer. Jetzt musste noch alles wieder umgepackt und wieder am richtigen Ort verstaut werden, sodass ich morgen mit den normalen Handgriffen wieder fahrbereit bin. Ach ja, das muss ich auch noch erwähnen, als ich meine Rechnung bezahlen wollte, gab ich frisch fröhlich meine Kreditkarte der Kassiererin, welche mir diese augenblicklich wieder zurückgab. Toni sagte, ich könne nur mit chinesischen Kreditkarten bezahlen. Toni half mir mit seiner Kreditkarte aus, sodass ich mit gutem Gewissen vom BMW-Vorhof losfahren konnte. Als ich in der Werkstatt der BMW-Station stand, sah ich zwei bekannte Bikes. Das sind die beiden Deutschen aus Berlin (Vater und Sohn), die ich ebenfalls in Dushanbe im Green-House kennengelernt habe. Die sind ebenfalls mit Pascal und den beiden anderen Schweizer (Raffael und Hans-Ueli) sowie Lukas aus Österreich über den Pamir. Die Welt ist schon klein. Ich habe dann noch einen kleinen Zettel geschrieben und Ihnen eine gute Weiterreise gewünscht. Am Mittag bin ich dann wieder in das 4 Kilometer entfernte Einkaufscenter gewatschelt. Es war glaube ich heute noch heisser als gestern. Am Starbucks konnte ich natürlich nicht ohne einen Kaffee zu trinken vorbeilaufen. Ich habe auch noch nie gesehen, dass Frauen anstehen, damit sie einen Handtaschen-Shop betreten dürfen. Dass aber ist hier tatsächlich so. Nach der Rundumbesichtigung bin ich dann wieder zurück ins Hotel. Meine Unterhosen waren so nass (übrigens vom Schwitzen), als wenn ich mit denen ins Wasser gesprungen wäre. Anschliessend umgehend unter die Dusche und zwar mit kalt Wasser, was ich ja sonst nicht mache, aber heute war das mal eine wohltuende Abwechslung. Und übrigens die letzte Lindor-Kugel musste schweren Herzens auch noch daran glauben. Morgen würde sie wegen der Hitze dahingerafft und das musste ich unbedingt verhindern. Gegen fünf Uhr schepperte mein Telefon. Roman Koster war am anderen Ende. Ich informierte Roman, dass ich nun am Dienstag nach Hohhot kommen werde und dort auch übernachte. Belinda war total aus dem Häuschen. Ich glaube sie freuen sich richtig. Ich mich natürlich auch. Es ist geplant, dass wir dort zusammen „Znacht“ essen. Morgen geht es um 9 Uhr wieder los. Erstes Ziel ist dann die legendäre chinesische Mauer. So wie man sie auf den meisten Bildern sieht. Ich habe die Mauer zwar schon ein einige tausend Kilometer westlich gesehen, doch diese hier soll die schönste sein. Ich lass mich mal überraschen. Anschliessend geht es dann weiter Richtung Hohhot, bis auf halbem Weg. Dort werden wir dann nochmals übernachten und am anderen Tag dann nach Hohhot weiterreisen. Mehr darüber dann Morgen.

Datum: 17.07.2017                           Kilometer:  363                      Ort: Jining / China

Ein bemerkenswerter Tag geht dem Ende entgegen. Mal vorneweg es ist heiss! Zwischen 34 und 39 Grad bewegte sich das Thermometer auf meinem Tacho und zwar den ganzen Tag. Aber mal erst vorne weg.  Im 7.30 Uhr klingelte mein Telefon. Aufstehen war angesagt. Dusche usw. und dann zum Frühstück. Das kannte ich ja schon wie immer. Reis mit Gemüse und einen Kaffee. Anschliessend packen und pünktlich um 9 Uhr war ich bereit wie mit Toni abgemacht. Aber wo ist Toni. Das erste Mal dass er nicht da ist, wenn wir abgemacht haben. Schnell konsultierte ich mein Telefon und siehe da eine Nachricht von Toni, dass er im Stau  stecke und zwar etwa ein Kilometer vor meinem Hotel. Ganze 1 ½ Stunden brauchte er für den beschissenen Kilometer. Als Toni ankam sagte er, dass wir noch etwas warten müssen, bis der ärgste Verkehr sich gelegt hat. So gegen 11 Uhr sind wir dann los bei feuchten 34 Grad Richtung chinesischer Mauer. Vieles war stop and go. Endlich, als wir am Rande der Stadt waren ging es ein bisschen besser. Als wir bei der chinesischen Mauer ankamen musste ich die Segel streichen und ich habe Toni gesagt, dass ich bei dieser Hitze auf den Anblick dieser Mauer gerne verzichten werde. Er sagte mir, dass wir uns erst anmelden müssen und dann ginge es mit Bussen zur Mauer und die Besichtigung daure mindestens 3 Stunden. 3 Stunden, nur um diese Mauer zu sehen war dann schon etwas zu viel verlangt. Also fuhren wir weiter Richtung Jining, unserem heutigen Ausgangspunkt. Als wir so etwa 100 Kilometer abgespult hatten erblickte ich voraus zwei Töffs. Grosse Gefährte. Ich überholte Toni und fuhr denen hinterher. Die waren schnell eingeholt, denn diese fuhren nur mit 70 – 80 Stundenkilometer und erlaubt wären 110 Stundenkilometer. Als ich näher kam sah ich, dass das die beiden Deutschen waren. Ich gab Ihnen ein Zeichen, dass wir uns dann an der nächsten Raststätte treffen werden. Wir, d.h. mein Guide und ich fuhren dann weiter, natürlich in unserem Tempo. Nach etwa 20 Kilometer kam dann die besagte Raststätte. Erst gingen wir alle tanken und dann zu einem Imbiss in die Raststätte. Dann erzählten die Deutschen von Ihrem Guide. Er heisse Wong und schon klingelte bei mir etwas. Das muss der Wong sein, der Peter Weibel als Guide hatte und nicht ganz stubenrein von Ihm erzählte. Das ist tatsächlich so. Er fährt auf der Autobahn höchstens 80 noch lieber aber 70 Stundenkilometer. Ich bekäme Junge und meine Arschbacken würden selbständig reden. Er würde Ihnen nichts zeigen oder empfehlen. Sie wären in der Stadt Peking gewesen und hätten nicht gewusst wie sie die Besichtigung anstellen sollten. Als sie Ihn fragten, habe er gesagt, dass ihn das nicht interessiere. Sie müssten sich halt im Hotel erkundigen. Da kann ich meinen Guide nur loben. Er macht alles für mich. Er holt Eintrittskarten, besorgt immer frische Getränke und Früchte. Was will ich mehr. Nun sind wir im selben Hotel in Jining. Sie sind etwa 40 Minuten später angekommen. Wir werden heute Abend uns nochmal treffen und uns sicher noch einiges zu erzählen haben. Morgen geht es nach Hohhot zu den Kosters. Ich freue mich. Das ist nur etwa 150 Kilometer entfernt. Also ein kleiner Ritt. Davon erzähl ich dann Morgen.

Datum: 18.07.2017                       Kilometer:  149                               Ort: Hohhot / China

Heute Morgen, normalerweise kommt jetzt das Frühstück, doch heute hatte ich ein bisschen Kopfweh. Nein, nicht vom Abendessen. Es waren die paar Bierchen danach. Gestern Abend hatte ich Hunger und beschloss sobald wie möglich im Hotel im Western Restaurant etwas zu essen. Die beiden German-Boys (Eric und Ronald) hatte ich nicht mehr gesehen. Ich vermutete, dass die auch im Restaurant essen gehen werden. Das war dann auch so. Etwa 30 Minuten später als ich kamen sie dann und setzten sich zu mir. Mein Essen kam just zu dem Zeitpunkt als sie sich setzten. Auch sie bestellten sofort etwas zum Essen und Ihr Guide (Wong) setzte sich an einen Nebentisch. Wir hatten uns natürlich viel zu erzählen. Als ich zu Hause war, waren sie im Tibet. Sie hätten dort einen Super-Guide gehabt. Mit Wong seien sie jetzt 20 Tage unterwegs und sie könnten darum recht gut Vergleiche anstellen zwischen den Guides. Sie quälen sich jetzt schon bald 3 Wochen mit diesem Herrn herum. Ich sagte Ihnen, dass Peter Weibel es anders gemacht hätte. Er wollte das Ziel wissen und ist dann alleine gefahren. Der Wong kam dann einfach später. Eric sagte dann, dass sie das dem Frieden zuliebe nicht gemacht hätten, was ich auch verstehen kann aber ich glaube, wenn das mein Guide gewesen wäre hätte es mir den Deckel gehoben und hätte es gleich wie Peter gemacht. Heute fahren sie nach Erenhot und Morgen verlassen sie China Richtung Mongolei. Genau dasselbe werde ich dann einen Tag später machen. Eventuell treffe ich die beiden Eric und Ronald nochmals in Ulaanbataar, der Hauptstadt der Mongolei. Ja, langsam neigt sich die Zeit auch bei mir in China dem Ende zu. Ab der Mongolei heisst es für mich dann wieder alles selber zu organisieren. Nun, jetzt geniesse ich noch die zwei Tage in China. Ich bin jetzt in Hohhot im Hotel Huachen. Ich habe vor wenigen Minuten mit Roman Koster telefoniert. Er wird sich bald wieder melden. Wir gehen sicher am Abend zusammen etwas essen. Belinda hätte bereits etwas organisiert. In Hohhot ist es auch wieder sehr heiss. Auf der Fahrt über die kleinen Berge sank das Thermometer auf 29 Grad, was mir recht angenehm vorkam. Aber jetzt ist es wieder so um 36 Grad und schwül. Ich bin dann noch auf einen kleinen Rundgang durch diesen Stadtteil und so um 16 Uhr wieder im Hotel zurück gewesen. Wer steht da in der Lobby, Belinda und Roman mit Sereina und Evelin. Sie hätten auf mich gewartet und möchten mit mir noch das Mongolei-Museum anschauen. Wir müssten aber pressieren, denn das Museum würde bald zu machen. Rechtsumkehrt und raus in ein Taxi, welches uns direkt vor das futuristische und schöne Gebäude brachte. Dort machten wir einen kleinen Rundgang in die Dinosauerier-, Space- und Mongolei-Welt. Es war sehr interessant. Belinda übersetzte mir laufend was, wie und wann. Dass sie in der Mongolei so viele Dino-Skelette ausgegraben haben war mir vollkommen neu. Anschliessend sind wir wieder zum Hotel gefahren, wo ich mir schnell ein anderes Shirt anzog. Kosters warteten derweilen in der Hotel-Lobby. Dann wieder in ein Taxi zu Belindas Eltern. Ich halte es für ein Privileg, dass ich Gast sein durfte bei Belindas Eltern. Ihr Vater zeigte mir noch verschiedene Fotos, wo sein Vater, welcher ich auch noch kennen lernen durfte, darauf war er mit Mao und anderen verschiedenen Würdenträger. Übrigens sein Vater ist jetzt 96 Jahre alt und lebt bei seinem Sohn in der Wohnung im 8. Stock in einem schönen und grosszügigen Appartement. Etwa um 19 Uhr wurden wir von Belindas Schwägerin abgeholt, und wurden von Ihr zu einem schönen Hotel chauffiert. Dort war für uns ein separater Raum reserviert wo wir alle an einem runden Tisch essen durften. Ihr Bruder gesellte sich dann auch noch zu uns, sodass ich dann am Schluss die ganze Familie kennen lernen durfte und das in China wo ich eigentlich nur ein ganz normaler Ausländer bin. Dann kam das Essen!!! Man kann es kaum glauben, der Runde Tisch war vollgepfercht mit wirklich guten Sachen. Ich darf sagen, ich habe alles probiert und kann ohne höflich zu wirken sagen, dass mir alles geschmeckt hat. Es war wirklich ein gelungener Abend den ich wahrscheinlich nicht mehr vergessen werde. Danke der Kosters-Familie!! Morgen geht es nach Erenhot zu meiner letzten Station in China. Es wird sicher wieder Brandheiss, denn es geht wieder in die Gobi-Wüst. Mehr dazu schreibe ich dann Morgen.

Datum: 19.07.2017                                Kilometer:  410                        Ort: Erenhot / China

Heute hat China nochmals alle Register gezogen. Nun mal der Reihe nach. Nach dem obligaten Frühstück sind wir wie abgemacht pünktlich um 9 Uhr losgefahren. Ich informierte Toni, dass ich nächstens Mal noch Benzin brauche. Bei der erst besten Tankstelle fuhr er hinein und schon kam eine mürrische Dame auf mich zu und sagte wirsch, dass es für Motorräder kein Benzin gibt. Wir mussten an sage und schreibe 5 Tankstellen anfragen, bis ich endlich den begehrten Saft bekam. Natürlich durfte ich nicht an die Zapfsäule fahren, sondern musst auf einem Nebenplatz parkieren und mit der Kanne mein Benzintank füllen. Natürlich reichte so eine Kanne nicht auf einmal. Ich musste 3 Mal die Kanne füllen bis mein Baby genug hatte. Sich fragen warum das Ganze, darf man sich eigentlich nicht, ansonsten bekäme man „Schübe“. Dann ging es 250 Kilometer weiter auf einer gut ausgebauten Hauptstrasse. Erst war es noch grün doch dann ging es immer mehr in Wüste über. Ab und zu grasten noch einige Schafe, Pferde und vereinzelt ein paar Ziegen. Ich weiss nicht ob man das grasen nennen kann, denn für mich wuchs hier fast gar nichts mehr. Schatten konnten sich die Tiere auch nur wünschen und dieser Wunsch blieb und bleibt ein Wunsch. Es sind unglaublich grosse Flächen wo einfach nichts ist, ausser unzähligen Windräder, die hier wirklich Co2-neutralen Strom produzieren. Als wir in die Hauptstrecke nach Erenhot einbogen und dort die Autobahn benutzen wollten, sprang wiederum eine nicht ganz so nette Dame aus Ihrem Kabäuschen heraus und gab mir zu verstehen, dass ich mit dem Motorrad nicht auf die Autobahn darf. Einfach nicht fragen warum, denn das nützt mir nicht im Geringsten. Also fuhren wir halt auch noch die restlichen 150 Kilometer auf der zugegeben gut ausgebauten Hauptstrasse weiter. Etwa 50 Kilometer vor Erenhot gab es auch noch eine Polizei-Kontrolle, welche meine Ausweise und meinen Pass sehen und registrieren wollten. Bei mir ging das relativ flott, doch diesmal hat es Toni erwischt. Er musste eine Viertelstunde dort sitzen und irgendwelche Auskünfte geben. Verstanden habe ich natürlich nichts. Ein Schmunzeln konnte ich mir kaum verkneifen. Anschliessend konnten wir dann die Fahrt nach Erenhot fortsetzen. Bei der Einfahrt nach Erenhot begrüssten mich 2 riesige Dinosaurier. Der Hintergrund ist, dass hier sehr viele Skelette von Dinos gefunden wurden. Es hat auch hier ein Dino-Museum. Die Stadt sieht recht modern aus. Es hat einige eher futuristische Gebäude und alles scheint recht sauber zu sein. Kurz nach der Einfahrt fuhren wir direkt zum Zoll, um bereits mein Motorrad auszuchecken, damit ich Morgen nicht alles zusammen machen muss. Das ging leider in die Hosen, da der Chef nicht da war. Nun muss ich halt das Morgen über mich ergehen lassen. Als ich Toni fragte, wie lange dass das Prozedere denn gehe und ich ihm so eine Stunde vorschlug, sagte er, dass er mit zwei Stunden sehr zufrieden sei. Morgen haben wir um 8.40 Uhr abgemacht. Toni sagte, dass sie eigentlich um 7.30 Uhr zu arbeiten beginnen, doch erst muss unbedingt die Zeitung gelesen und der Tee getrunken werden. Dabei darf man diese Kreaturen ja nicht stören, sonst sei der ganze Tag im Eimer und das würden wir wiederum auch spüren. Morgen geht es nun in die Mongolei. Ich bin gespannt wie das ist und vor allem wie die Strassenverhältnisse sind. Wenn ich Internet habe, schreibe ich dann Morgen wie es mir an diesem Tag so ergangen ist.







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