Azerbaijan - Don't stop

Direkt zum Seiteninhalt

Azerbaijan

Motorrad-Reisen > Seidenstrasse 2017 > Berichte
Berichte

Datum: 28.04.2017                            Kilometer: 573                          Ort: Baku / Aserbaidschan

Zuerst noch zu gestern. Ich kam von meiner Stadtbesichtigung so um 17 Uhr zurück ins Hotel und fand im Zimmer ein Briefumschlage, welcher unter der Zimmertüre durchgeschoben wurde. Als ich den öffnete, fand ich ein Schreiben von einem Herrn Peter Baumann. Er bitte mich, ihn auf seinem Zimmer 720 oder über die Telefonnummer zu kontaktieren. Dies habe ich umgehend gemacht und habe Ihn nicht erreicht. Darauf schrieb ich Ihm ein SMS, dass ich vorderhand im Hotel sein werde. Er könne mich ja im Hotelzimmer erreichen. Um ca. 18.20 Uhr kam dann der Anruf. Er sei auch Töfffahrer und er habe den Töff vor der Hotellobby gesehen und würde mich gerne Kennenlernen. Wir machten dann um etwa 18.30 Uhr an der Hotelbar ab. Wir trafen uns dann und er erzählte mir kurz, dass er auch Motorradfahrer sei und sei auch schon weit in Russland gewesen. Er erklärte mir, dass er nur ganz kurz Zeit habe, da er um 19 Uhr an ein Geburtstagsfest eingeladen sei bzw. abgeholt werde. Es war wirklich nur eine ganz kurze, aber sehr nette Begegnung. Heute Morgen bin ich zum Frühstück und dort fand ich alles, was man sich so an einem reich gedeckten Frühstückstisch nur vorstellen kann. Da ich ja kein grosser Frühstücksesser bin war das eigentlich fast schade. Doch die anderen Hotelgäste genossen dass Buffet in vollen Zügen. So um 9 Uhr bin ich dann losgefahren an die Aserbaidschanische Grenze. Es waren nur etwa 60 Kilometer. Direkt vor der Grenze habe ich dann noch Halt gemacht, um meine Papiere bereit zu machen. Um selben Moment kam nochmals eine GS vollgepackt mit einem Pärchen drauf. Wir winkten uns zu und sie fuhren direkt weiter an die Grenze. Einige Minuten später machte ich mich auch auf an die Grenze. Zuerst der Austritt aus Georgien und anschliessen der Eintritt Aserbaidschan. Als ich beim Aserbaidschanischen Border ankam standen sie bereits in der Reihe und ich schloss sofort bei Ihnen auf. Wir begrüssten uns und fragten, wie es normal ist, wohin die Reise geht. Er will auch den Pamir machen und sie kämen aus Kiew der Ukraine. Er konnte nur russisch aber seine Begleiterin war seine Übersetzerin in Englisch. Sie fragten mich wo ich heute hinfahren werde. Ich sagte ihnen so ca. die Hälfte nach Baku. Sie fahren heute direkt nach Baku zu Freunden. Ich soll doch auch mitkommen. Ich musste nicht lange überlegen und schloss mich Ihnen an. Der Grenzübertritt ging eigentlich sehr flott. Ich hatte natürlich ein Begleiter der Russisch sprach. Ich musste noch eine Moto-Versicherung abschliessen für Aserbaidschan. Da war er mir natürlich sehr behilflich.  Da bekannter Weise die Motorräder vorne keine Nummer haben, mussten wir beide nochmals zum Eingang zurück und mussten unsere Motorräder rückwärts durch eine Fotoschleuse schieben, damit man auf dem Foto die Nummer erkennen kann. Dies zum Grenzübertritt welcher gut eine Stunde gedauert hat. Dann konnte es losgehen. Julia und Yuan hiess das Pärchen. Yuan sagte mir, dass die Aserbaidschaner sehr pingelig mit den Geschwindigkeitskontrollen seien. Wir müssen unbedingt aufpassen, ansonsten es unverhältnismässig teuer wird. Ich bat Ihn vorauszufahren was er auch gerne machte. Er hielt sich wirklich peinlich genau an die Begrenzungen. In der Tat war bis Baku die ganze Strecke Radar überwacht. Alle paar Kilometer steht ein Radar und man kommt gar nicht in Versuchung zu schnell zu fahren. Die anderen Verkehrsteilnehmer fahren genauso. Niemand fährt zu schnell. Eigentlich wäre das entspannend doch wenn ständig die Tempi wechseln, wird das sehr anstrengend. Auf alle Fälle spulten wir die 500 Kilometer durch die Aserbaidschanische Wüste zusammen ab. Es kam mir zeitweise vor wie in der Atacama-Wüste. Nicht ganz so extrem doch auch sehr imposant. Die Berge scheinen aus Sand zu sein und in der Fläche hat es ab und zu auch wieder grüne Flächen, welche von Schafen bewirtschaftet werden. Kurz vor Baku, etwa 5 Kilometer, haben wir uns dann verabschiedet und einander gute Reise gewünscht. Für mich hiess es dann rein ins Zentrum von Baku. Inzwischen war es 20 Uhr geworden und ich hatte noch kein Hotel! Mein GPS funktioniert nur teilweise und Hotels kann man mit dem Ding schon gar nicht suchen. Ich hielt dann am Strassenrand an, um mit dem Natel fündig zu werden. Da kam ein jüngerer Herr auf mich zu und fragte mich auf Englisch, ob er mir helfen kann. Ich such ein Hotel, war meine Antwort. Er fragte woher ich komme. From Switzerland! Auf Deutsch, - sprechen sie denn deutsch? Ja, gab ich ihm erleichtert zur Antwort. Inzwischen war es dunkel geworden. Er sagte mir, dass ich nur rund 500 Meter fahren müsse, dann sehe ich das Intourist-Hotel. Das sei sehr gut und nicht so teuer. Ich bedankte mich und fuhr sofort los und kam nach den besagten Metern dort an. Sie haben auch ein Zimmer gehabt und mein Töff steht in der Tiefgarage und ich habe mich entschlossen, hier 2 Nächte zu bleiben. Erstens kann ich morgen mal ausschlafen und dann durch den Tag die Hauptstadt von Aserbaidschan besichtigen. Ich freue mich richtig auf den „freien“ Tag.

Datum: 29.04.2017                        Kilometer: 0                                   Ort: Baku / Aserbaidschan

Ich habe heute meinen freien Tag genossen. Erstmal hab ich ausgeschlafen bis 9 Uhr. Zweitens habe ich ein wunderbares Frühstück genossen. Drittens habe ich meine Wäsche waschen lassen. Nun bin ich Morgen wieder bereit für den Iran. Natürlich hat eine Stadtbesichtigung Bakus heute nicht gefehlt. Alles ist sauber und auf dem neusten Stand. Es hat hier Bauten die einem den Kiefer um paar Zentimeter fallen lässt. Es hat Pärke, die seines gleichen suchen. Die werden gepflegt und gepützelt was das Zeug hält. Da kommt man aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Nun ja nach 3 Stunden wandern durch Baku hatte ich genug gesehen. Die Kameras sind alle in der Stadt gut verteilt. Es braucht eine Menge Augen, die die auch überwachen. Man kommt sich richtig gehend vor wie in einem Überwachungsstaat. Nicht destotrotz bin ich von der Stadt sehr beeindruckt. Mein Hotel ist wirklich sehr gut und es fehlt mir eigentlich an nichts. Wie schon gesagt steht morgen der Iran auf meiner Tagesliste. Ich bin überzeugt, dass ich auch den Grenzübertritt schaffe. Ich fahre alles am Kaspischen Meer entlang nach Astara wo der Border auch ist. Dort brauche ich auch mein Carnet de Passage, damit ich auch mein Töff einführen darf. Weiter geht es dann bis Bandar Anzali. Wie ich dann von dort weiterfahre, weiss ich noch nicht. Entweder alles am Kaspischen Meer entlang. Eigentlich würde mich die Stadt Teheran auch noch reizen. Doch wieder in das unsägliche Getümmel von Autos und die Hotelsuche halten mich noch ein wenig ab. Doch das wird sich dann Morgen Abend entscheiden. Heute geniesse ich nochmals das gute Essen. Gestern war es super, doch hatte ich auch einen unheimlichen Hunger. Der Hunger sei ja bekanntlich der beste Koch und dann schmeckt fast alles. Wie lange ich für den Grenzübertritt habe wird sich dann ebenfalls morgen zeigen.

Datum: 30.04.2017                            Kilometer: 283                         Ort: Lankaran / Aserbaidschan

Ich habe es nicht ganz in den Iran geschafft. Ich bin jetzt im Hotel Mehmanxana in Lankaran. Es sollte ein 4 Stern Hotel sein. Ich würde ihm etwa einen halben Stern geben. Nun ja, ich komme natürlich jetzt von einem baren Luxushotel und jetzt halt hier. Auch hier kann man schlafen und am Abend bekomme ich auch etwas zu Essen. Zur Fahrt kann ich so viel sagen, dass ich etwa 80 Kilometer noch Autobahn hatte und nachher halt nur noch höchstens 60 – 70 Stundenkilometer fahren konnte. Die Lastwagen machten einem das Leben schwer. Man konnte manchmal lange Zeit nicht überholen. Die Landschaft war anfangs wieder von Wüste geprägt. Etwa 100 Kilometer vor der Grenze ging es dann ein wenig ins Landesinnere, wo dann auch die Fruchtbarkeit ein wenig zunahm. Es hatte eine Menge Kühe und Schafe die weideten. Die Temperaturen waren im angenehmen Bereich von 19 – 23 Grad. Um 15 Uhr habe ich mich dann entschlossen den Border in den Iran nicht mehr zu machen. Ich rechne damit, dass ich mindestens 2 Stunden dort gebraucht hätte und dann noch weiter zu fahren in die nächst grössere Stadt um ein Zimmer zu suchen. Das würde wieder dunkel und in einem neuen Land muss ich mich auch wieder erst zurecht finden. Jetzt bin ich etwa 30 Kilometer vor dem Grenzübergang. Dann kann ich Morgen in Ruhe mich auf den Weg machen und habe dann recht viel Zeit und vor allem kein Zimmersuch-Stress.

Zurück zum Seiteninhalt